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Der Bundestag hat neue Reformen der Pflegeausbildung verabschiedet. Können Pflegeberufe damit so attraktiv werden, dass es keinen Mitarbeitermangel mehr gibt? Foto: AFP | Iroz Gaizka
Bild: AFP | Iroz Gaizka

Reform der Pflegeausbildung

Attraktiver – oder noch komplizierter?

In der Pflege fehlen tausende Fachkräfte. Damit Pflegeberufe wieder attraktiver werden, hat der Bundestag ein neues Gesetz zur Reform der Pflegeausbildung verabschiedet. Was also soll sich ändern und warum wurde die Reform so oft schon verschoben?

Pflegeausbildung: mehr Verwirrung als Klärung?

Die Pflegeausbildung soll wieder attraktiver werden. Das hat sich der Bundestag mit dem neuen Gesetz zur Reform der Pflegeberufe zum Ziel gesetzt. Das so genannte Pflegeberufereformgesetz wurde nun verabschiedet. Es ist der letzte Baustein einer Folge von Pflegereformen in dieser Wahlperiode. Fast ein Jahr hat die große Koalition um das Gesetz gerungen. Mehrfach stand das Projekt vor dem Aus. Allerdings lässt sich die Politik mit der Reform noch einige Optionen offen.

Was wirklich nicht so schön ist, ist, was hinterher dann an Änderungsanträgen noch reingekommen ist in dieses Gesetz – nachdem ein Jahr lang Stillstand war und nichts passiert ist. – Carsten Drude, Vorsitzender des Bundesverbands Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe

Alles unter einem Hut

Aber erstmal ist alles beschlossene Sache: Ab 2020 sollen die geplanten Änderungen in Kraft treten. Die Ausbildungen für Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege sollen in den ersten beiden Ausbildungsjahren zusammengelegt werden. Danach besteht die Möglichkeit, sich entweder zu spezialisieren oder einen allgemeinen Abschluss zu machen. Dadurch sollen zukünftige Pfleger besser ausgebildet und allgemeiner vorbereitet werden. Auch das Schulgeld soll nach der Pflegereform komplett entfallen. In einigen Bundesländern müssen Pfleger derzeit selbst für ihre Ausbildung zahlen.

Langsam herantasten

In anderen Ländern der EU gibt es keine Spezialisierung in Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpflege wie in Deutschland. Durch die Einführung der generalisierten Ausbildung soll der Wechsel zum Arbeiten in andere EU-Länder erleichtert werden. Folglich ist auch ein Pflegestudium geplant, was in anderen Ländern schon Standard ist.

Ganz sicher über die Neuerungen der Reform scheinen sich die Politiker aber nicht zu sein. Wenn das Gesetz in drei Jahren in Kraft tritt, wird es eine sechsjährige Testphase geben. In dieser wird überprüft, wie viele Auszubildende sich nach der generalisierten Ausbildung spezialisiert haben. Die Option, die Spezialisierungen wieder abzuschaffen, halten sich die Politiker also offen.

Ob die neue Reform der Pflegeausbildung aktuell bestehende Probleme in diesem Berufsfeld lösen kann, darüber hat Carsten Drude vom Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt gesprochen.

Carsten Drude - ist Schulleiter der Katholischen Schule für Pflegeberufe Dortmund und Vorsitzender des BLGS e. V.

ist Schulleiter der Katholischen Schule für Pflegeberufe Dortmund und Vorsitzender des BLGS e. V.
Was aber eben nicht gelungen ist, ist, wirklich diese drei Ausbildungen zu einem einheitlichen Berufsbild mit einer einheitlichen Berufsbezeichnung zusammenzufassen.Carsten Drude
Reform der Pflegeausbildung 06:04

Redaktion: Josefine Farkas

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