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Liegt die Kirche den Steuerzahlern auf der Tasche? Foto: Margot Käßmann auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2017 CC BY-SA 2.0 | Maik Meid / flickr.com

Stadtgespräch | Leipzig: „11. Gebot“ fordert Geld zurück

„Zahl den Kirchentag selbst“

Kirchentage kosten jedes Mal Millionen Euro. Das trifft auch auf den diesjährigen Kirchentag in Leipzig zu. Über die Hälfte des Geldes kommt vom Steuerzahler. Aktionisten wollen das mithilfe des „11. Gebots“ ändern.

Teure Kirchentage

Die Kirchentage werden jedes Jahr teurer. Auffällig ist, dass der Anteil der Kirche dabei immer niedriger wird. In den letzten Jahren ist der Anteil der Steuerzahler immer größer geworden. Außerdem verschlingen offenbar besonders evangelische Kirchentage viel Geld. So haben beispielsweise zuletzt im Mai 2017 die Stadt Leipzig und das Land Sachsen fast 60 Prozent der Veranstaltung bezahlt. Oft bekommt die Öffentlichkeit von den Subventionen nicht viel mit.

Früher wurde nie im Stadtrat diskutiert. Der Antrag wurde gestellt, die Mehrheiten waren immer da. Antrag durchgewunken: In wenigen Sekunden wurden da Millionenbeträge durchgewunken. – David Farago, Initiator der Kunstaktion „Das 11. Gebot“

Wenig Besucher

Der Anteil der Kirche am diesjährigen Kirchentag in Leipzig, könnte sogar noch geringer ausfallen als bisher gedacht. Denn die Veranstaltungen waren nicht besonders gut besucht. Zu Beginn der Veranstaltung sind nur 10.000 statt der erwarteten 30.000 Dauerkarten verkauft worden. In anderen Städten gibt es ähnliche Entwicklungen. Auch das Lutherjahr lockt beispielsweise bisher weit weniger Besucher als gedacht.

https://www.youtube.com/watch?v=XUS-qlBKiV4

Das 11. Gebot

„Du sollst deinen Kirchetag selbst bezahlen“, so lautete der Slogan einer Kunstaktion, die sich gegen Subventionen für die Kirche ausspricht. Mit verschiedenen Initiativen wollen die Mitglieder auf die hohe Staatsbeteiligung aufmerksam machen. Ihre Kritik:

Die Politik hat das nicht zu finanzieren, denn wir haben laut Grundgesetz eine Trennung zwischen Staat und Kirche. – David Farago

In den vergangenen Jahren sind die Initiatoren beispielsweise bei den Kirchtagen selbst vor Ort gewesen. Seit kurzem treten sie aber auch schon im Vorfeld an Stadträte heran und wollen damit zumindest eine Diskussion anregen. Für den Kirchentag in Leipzig fordert die Aktionisten-Gruppe eine Rückzahlung der Steuergelder.

Warum die Künstler die Subventionen kritisieren, hat David Farago im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer erklärt. Er ist Initiator der Kunstaktion „Das 11. Gebot – Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“.

David Farago - ist Initiator der Kunstaktion "Das 11. Gebot - Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!"

ist Initiator der Kunstaktion „Das 11. Gebot – Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“
Einerseits stellen wir die öffentliche Forderung an den Kirchentag. Darüber hinaus wenden wir uns an die Politik. Die Kirche sagt richtigerweise, wieso beschwert ihr euch bei uns, die Politik zahlt doch diesen Beitrag.David Farago
Stadtgespräch – Kirchentagfinanzierung Leipzig 06:37

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