Stadtgespräch | Essener Tafel

Wer ist bedürftig?

Die Entscheidung der Essener Tafel, nur noch deutsche Staatsbürger aufzunehmen, sorgt weiter für Diskussionen. Die Organisation bietet jetzt an, nach langfristigen Lösungen zu suchen.

Streit um Neuaufnahme

Die Entscheidung ist eigentlich schon drei Monate alt. Trotzdem bleibt sie ein Streitthema: Die Essener Tafel nimmt in Zukunft nur noch Menschen mit deutschem Pass auf. Dass heißt: Bedürftige ohne deutsche Staatsbürgerschaft bekommen von der Tafel keine Berechtigungsarten zugewiesen.

Der Grund für diese Entscheidung liegt nach Angaben der Tafel im Verhalten einiger Migranten. Denn diese sollen durch respektloses Verhalten alte Tafelbesucher abgeschreckt haben.

Herkunft entscheidend?

Das mediale Echo dieser Entscheidung lässt nicht lange auf sich warten. Kritiker sehen in der Maßnahme eine klare Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen. Aus ihrer Sicht darf über eine Neuaufnahme bei der Tafel nicht die Herkunft entscheiden, sondern nur die Bedürftigkeit.

Es gibt keinen Anspruch auf Lebensmittel bei Tafeln, egal in welcher Stadt. Aber es kann nicht sein, dass bestimmte Bevölkerungskreise ausgeschlossen werden. – Sabine Werth, Mitbegründerin der Berliner Tafel, gegenüber ZEIT ONLINE

Essener Tafel bleibt hart

Die Essener Tafel steht weiterhin zu ihrer Entscheidung. Nun soll an einem Runden Tisch nach langfristigen Lösungen gesucht werden.

Wie sich der Aufnahmestopp der Essener Tafel vor Ort auswirkt, hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit ihrem Kollegen Kaspar Weist besprochen.

Redaktion: Kaspar Weist

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