Stadtgespräch | Flusskrebse in Berlin

Vom Sumpf auf den Teller

Vor zwei Jahren haben Flusskrebse angefangen die Berliner Gewässer zu erobern und sind zu einem ernsten Problem geworden. Deswegen wurden sie jetzt zum Fang freigegeben und lassen sich wohl bald auf Berliner Speisekarten wiederfinden.

Invasion im Tiergarten

Wenn Tiere ihren natürlichen Lebensraum verlassen, kann das eine Menge Ärger verursachen. Aufgrund der widernatürlichen Umsiedlung von Tieren und Pflanzen können ganze Ökosysteme gefährdet sein. Deshalb nennt man die schädlichen Neuankömmlinge offiziell invasive Arten. Die Invasion der Flusskrebse in Berlin hat vor zwei Jahren begonnen.

Der Sumpfkrebs ist eine kleine Fressmaschine. Er ist sehr reproduktionsfreudig. – Derk Ehlert, Wildtierreferent des Berliner Senats

Der Fluss- oder auch Sumpfkrebs ist eigentlich in den USA heimisch. Niemand weiß genau wie er den Weg in den Berliner Tiergarten gefunden hat. Wahrscheinlich wurde er ausgesetzt. Die Globalisierung macht’s möglich.

Flusskrebse sind gefährlich

Seitdem breiten sich die Schalentiere rasant aus. Das ist vor allem gefährlich, weil die Tierchen Krankheiten transportieren können.

Der Sumpfkrebs hat ein ganz gefährliches Paket mit an Bord. Er kann beispielsweise die Krebspest mitbringen. – Derk Ehlert

Die ersten Versuche die Plage einzudämmen sind gescheitert. Deshalb haben die Berliner Behörden jetzt entschieden, den Fang der Störenfriede in Auftrag zu geben. Ein Schritt, der für Gaumenfreude unter Berlinern Kulinarikern sorgen wird, denn Flusskrebse gelten als Spezialität.

detektor.fm-Moderator Kais Harrabi hat mit dem Wildtierreferenten des Berliner Senats Derk Ehlert über den rosaroten Flusskrebs gesprochen, der die Geister der Berliner spaltet.

So wie man nicht illegal angeln darf, so obliegt es nur demjenigen die Krebse zu fangen, der auch die Genehmigung hat.Derk Ehlert 

Redaktion: David Seeberg