Stadtgespräch | Ist das Wegbier in Gefahr?

„Verbote – das passt nicht zu Berlin“

Das Wegbier ist immer mit dabei, egal ob auf dem Weg zu Freunden oder dem nächsten Club. In Deutschland gehört es in so ziemlich jeder Stadt zur Ausgehkultur dazu – noch. Denn ein nebenbei erwähnter Vorschlag der Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer macht die Hauptstädter nun nervös.

Die Hauptstadt ist in Aufruhr: Sie bangt um das Wegbier. Das soll, glaubt man verschiedenen Berichten, schon bald von den Straßen Berliner Szenekieze wie Kreuzberg, Friedrichshain und auch Mitte verbannt werden. Doch was ist wirklich dran an dem Vorschlag der Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer, ein Alkoholverbot einzuführen?

Hauptstadt des Partyvolkes

Jahr für Jahr zieht es tausende Touristen nach Berlin. Allein 2015 konnte die Hauptstadt über 3 Millionen Übernachtungen verbuchen – Tendenz steigend. Berlin hat einiges zu bieten: Kunst, Geschichte, Kultur und jede Menge Politik. Doch allein deswegen zieht es viele Touristen nicht hierher. Es ist vor allem auch das Nachtleben, welches die Stadt so attraktiv macht. Eigentlich ein Grund zum Jubeln, oder nicht?

Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer sieht die ganze Sache ein wenig differenzierter. So freut sie sich zwar über die steigenden Tourismuszahlen, macht aber einen klaren Unterschied zwischen Messe- und Partytourismus. So müsse man darauf achten, dass Auswüchse verhindert werden. Anders ausgedrückt: Zu viel Party, Alkohol und Müll sieht die Wirtschaftssenatorin nur ungern auf Berlins Straßen.

Wegbier-Verbot: das letzte Mittel

Alkohol-Exzesse und Sauftourismus in den Szene-Kiezen – sollten solche „Auswüchse“ zunehmen, schließt Cornelia Yzer als rigorose Maßnahme ein Alkoholverbot nicht aus. Doch eben nur als allerletzte Maßnahme. Ein tatsächliches Verbot des Wegbieres ist noch lange nicht in Sicht.

Gott sei Dank, findet auch Christian Tänzler von Visit Berlin. Mit ihm hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer darüber gesprochen, was wirklich hinter der Nachricht zum Wegbier-Verbot steckt.

Ich glaube, dass es ein bisschen auch zum Lebensgefühl der Stadt gehört, dass man Freiheiten hat. Dass man sich frei bewegen kann, dass man wenig Regularien hat und in seiner Gestaltungsfreiheit – das beziehe ich jetzt nicht nur auf Bier, sondern allgemein – dass man in Berlin vieles machen kann, was man in anderen Städten vielleicht nicht mehr machen kann.Christian Tänzler 

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