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Wenn „Luisa ist hier!“ über Münster hinaus Schule macht, bieten Nachtclubs und Bars bald mehr Schutz für Frauen. Foto: Party CC BY-SA 2.0 | Jacek Becela / flickr.com

Stadtgespräch | Luisa ist hier!

Schnelle Frage, schnelle Hilfe

Ein bisschen tanzen, ein bisschen was trinken, ein bisschen Spaß haben. Das will wohl jeder, wenn er feiern geht. Leider geraten immer wieder Frauen in Bars und Clubs in Situationen, aus denen sie keinen Ausweg wissen. Ein Projekt in Münster soll nun helfen.

Es ist dunkel, es ist laut, es ist voll. Das ist oft die Situation in einem Club. Dennoch sollten Clubs und auch Bars eigentlich Orte sein, an denen man sich sicher fühlt und Spaß haben kann. Doch nicht immer ist das so: Tanzflächen werden Schauplatz für aufdringliches Antanzen, in den Gängen fehlt der Platz, um sich aus dem Weg zu gehen.

Vom betrunkenen Grapscher über die aggressive Anmache bis hin zur Andeutung von Gewalt besonders für Frauen kann die Stimmung an öffentlichen Orten von einem Moment zum anderen kippen.

Nachtleben als Gefahrenzone

Statt einen geselligen Abend zu haben, stecken sie manchmal plötzlich in einer Situation, in der sie sich bedroht fühlen. Wie sollen Frauen oder Männer auf solche Situationen reagieren? Gerade im lauten Club ist es schwierig, sich anderen mitzuteilen, sei es den eigenen Freunden oder umstehenden Partygästen. Und auch an der Bar ist Kommunikation schwierig: wer möchte schon fünf mal über den Tresen brüllen, dass einem gerade unter den Rock gefasst wurde?

Auch den Täter rüde zurückzuweisen oder ihn zu ignorieren, ist nicht einfach. Die Situation kann völlig eskalieren. Davon abgesehen hat nicht jeder Mensch das Selbstbewusstsein, sofort zu reagieren. Betretenes Schweigen wiederum wird oft als Zustimmung gedeutet.

Luisa ist hier!

Um eine Lösung für diese gefährliche Zwickmühle zu bieten, hat der Frauen-Notruf Münster die „Luisa ist hier!“-Kampange ins Leben gerufen. Wenn eine Frau sich bedroht fühlt, kann sie an der Bar nach einer fiktiven Luisa fragen. Das Personal weiß dann Bescheid und lässt sie in ein Hinterzimmer. Damit kann die Frau nicht nur der unmittelbaren Situation entkommen. Sie kann den Angestellten in einer sicheren Umgebung erklären, was los ist und mit ihnen abstimmen, wie weiter verfahren wird. Ein Ansatz wäre zum Beispiel, ihr ein Taxi zu rufen oder, falls nötig, die Polizei zu verständigen.

An dem Projekt „Luisa ist hier!“ nehmen bereits 30 Bars und Clubs der Stadt teil. Informationsplakate der Kampagne hängen in diesen Locations auf den Frauentoiletten.

Einer der ersten Läden, die sich an der Kampagne beteiligen, ist der Studentenclub Cavete. detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler hat mit dem Clubchef Tobias Reiter über „Luisa ist hier!“ gesprochen.

Tobias Reiter - ist Chef im Studentenclub Cavete.

ist Chef im Studentenclub Cavete.
Wir reagieren dann, dass wir das Mädel fragen, ob sie durch den Hinterausgang rausmöchte.Tobias Reiter
Stadtgespräch | Luisa ist hier! 04:44

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Redaktion: Alexander Goll

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