Stadtgespräch | Neues Pfandsystem auf der Reeperbahn

Gegen die Flut aus Plastikbechern

Auf St. Pauli wird gerade ein neues Pfandsystem getestet. Es soll dabei helfen, das Plastikmüllproblem unter Kontrolle zu bekommen.

Fünf Tonnen Plastik

Seit 2009 gilt in einem bestimmten Bereich von St. Pauli ein Glasflaschenverbot. Da es hier häufiger zu Schlägereien kommt, ist das Risiko, das durch die Glasflaschen entsteht, einfach zu hoch. Seitdem hat St. Pauli allerdings ein enormes Müllproblem.

Bevor die Straßenreinigung kommt, sind es vor allem die Wegwerfbecher aus Plastik, die auf der Straße liegen. Um die fünf Tonnen kommen da nach jeder Samstagnacht zusammen.

Ein neues Pfandsystem soll helfen

Um Abhilfe zu schaffen, haben sich nun Gastronomen, Politik und Brauereien für ein neues Projekt eingesetzt. Für die Testphase des neuen Pfandsystems wurden 30.000 wiederverwendbare Becher aus Polypropylen produziert. Seit Montag läuft das Projekt.

Das Feedback, das wir lesen konnten und die Reaktionen auf die Pressekonferenzen waren fulminant großartig. – Julia Staron, BID Reeperbahn+

Unterstützt wird das Pfandsystem unter anderem von der Carlsberg Brauerei, vom BID Reeperbahn+ und der Organisation Klimapatenschaft. Die Becher sind künstlerisch gestaltet. Drei Kiezgrößen sind auf ihnen abgedruckt, unter ihnen auch Olivia Jones.

Außerdem werden pro Pfandbecher 0,10 Cent gespendet. Welche Organisation diese Einnahmen bekommen soll, wird gemeinsam mit der Aktion „Pfand gehört daneben“ ausgesucht. Die Organisation setzt sich dafür ein, dass Pfandflaschen nicht mehr weggeschmissen werden. Denn jährlich landen Pfandflaschen im Wert von 180 Millionen Euro im Müll.

Darüber, wie genau das Pfandsystem funktioniert und wo es eventuell noch Schwierigkeiten gibt, hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Julia Staron gesprochen. Sie leitet das Quartiersmanagement der BID Reeperbahn+. Eine Initiative, die das Projekt mit ins Leben gerufen hat.

Wir gehen davon aus, dass es immer mehr Gastronomen gibt, die sich anschließen. Wir haben jetzt nach der Pressekonferenz schon ganz viele Nachfragen.Julia Staron  

Redaktion: Helen v. der Lancken