Stadtgespräch | Power-Napping im Berliner „Nickerchen“

„Mal eben kurz die Augen ausruhen“

Im Berliner Schlaf-Café „Nickerchen“ können sich die Gäste eine Mütze Schlaf abholen – aber nicht zu lang. Wie funktioniert das Geschäft mit dem Schläfchen für zwischendurch?

Nach dem Mittagessen einfach mal abschalten und kurz einnicken, statt das Mittagstief mit literweise Kaffee aufzuschütten – das wünschen sich viele. Doch der kurze Pausenschlaf am Arbeitsplatz funktioniert schlecht  und wird nicht überall gern gesehen. Wer trotzdem zu den sogenannten Power-Nappern gehört und sich ein kurzes Schläfchen erlauben möchte, findet in Berlin jetzt den richtigen Ort dafür.

Das Schlaf-Café „Nickerchen“ in Berlin

Der kurze Schlaf sorgt für einen Kreativitätsschub und ist außerdem gesund, weil er Stress abbaut. Auch auf die Aufmerksamkeit wirkt sich so ein kurzer Schlaf zwischendurch positiv aus – nur darf er nicht zu lang werden. Länger als dreißig Minuten sollte das Power-Napping nicht sein. Dann weckt die Gastgeberin ihre schlafenden Gäste.

Sonst besteht die Gefahr in die Tiefschlafphase abzutauchen. Dann möchte man nämlich einfach nur weiterschlafen und dann kommt dieser Kräfteschub nicht, der eben bei einem Power-Nap kommt. – Irina Ivachkovets, Inhaberin des Schlaf-Cafés Nickerchen

Schlafkultur weltweit

Inemuri heißt der Kurzschlaf in Japan, Siesta in Spanien, Power-Napping im englischsprachigen Raum. In der deutschen Sprache gibt es keine echte Entsprechung – auch weil der Schlaf zwischendurch in Deutschland sowieso weniger akzeptiert ist als in den anderen Ländern.

Wie man sich so ein Schlaf-Café vorstellen darf und wer es nutzt, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Irina Ivachkovets gesprochen. Sie ist die Inhaberin des Schlaf-Cafés „Nickerchen“ in Berlin.

Es geht gar nicht darum, sich viel Stress zu machen, um wirklich einzuschlafen. Es geht darum, den Körper in eine angenehme Position zu bringen. Man muss nicht einmal einschlafen, um diesen Erholungseffekt zu erreichen.Irina Ivachkovets 

Redaktion: Sandro Schroeder


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