Topf voll Gold | Daniel Hartwich und die Drogen

Bei Drogen hört die Ironie auf

„Ich kiff mir die Rübe weg“, sagt Daniel Hartwich in der BILD. Die Regenbogenpresse wittert einen Drogenskandal und fürchtet um Hartwichs Job. Man muss wohl nicht fragen, ob dieses Mal etwas dran ist an den Vorwürfen.

Daniel Hartwich: Der Drogenbaron

Wenn man der Schönen Woche glauben darf, ist der Dschungelcamp-Moderator Daniel Hartwich ein Junkie. Mitte Januar haben er und Kollegin Sonja Zietlow der BILD ein Interview gegeben. Mit einer Antwort scheint er wohl zu weit gegangen zu sein: „Ich kiff mir die Rübe weg“, posaunte er. Das sei sein Rezept gegen den Jetlag.

Ein schlechtes Vorbild

Nach dieser Enthüllung fragt sich die Schöne Woche: Was kommt als nächstes? Die Klatschpresse sieht Hartwichs Job schon in Gefahr. Schließlich hat Hartwich eine Vorbildfunktion. Droht nun der Absturz?

Nein, diese Antwort wird sicherlich nicht die Karriere von Daniel Hartwich beenden. Denn wenn man sich andere Antworten anguckt, die sind noch viel gefährlicher – wenn man sie ernst nehmen würde. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold

Bisschen Ironie schadet nie

Das gesamte Interview ist als Witz gemeint. Ironie aber scheint die Redaktion der Schönen Woche nicht verstehen zu können oder zu wollen. Lieber schreiben sie einen Drogenskandal herbei. Netterweise erklärt die Redaktion dafür sogar extra den Begriff „kiffen“.

Das fand ich dann einfach ganz schön, weil man da sehen kann, was die Zielgruppe ist, und dass wir da nicht unbedingt dazugehören. – Moritz Tschermak

detektor.fm-Moderator Eric Mickan hat mit Moritz Tschermak vom Topf voll Gold über den Drogenskandal, der keiner war, gesprochen.

Ich glaube, sie verstehen in der Redaktion schon Ironie, aber wollen sie nicht verstehen, weil sie sich die Geschichten nicht kaputtmachen lassen wollen.Moritz Tschermak 

Redaktion: Sophia Spyropoulos


Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.

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