Topf voll Gold | Ist Merkels Mann ein Schwerenöter?

Herr Sauer und die Frauen

„Ihr Mann sucht per Anzeige eine Frau!“ – so titelt derzeit „die Aktuelle“. Gemeint ist der Ehemann von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sucht er etwa nach einer Affäre?

Der Ehemann von Bundeskanzlerin Merkel steht eher im Hintergrund: Ruhig und im Schatten seiner mächtigen Frau lehrt Joachim Sauer physikalische und theoretische Chemie an der Humboldt-Universität in Berlin. Ein eher unscheinbares Leben im Dienste der Wissenschaft.

Herr Sauer, der Schwerenöter!

Vielleicht ist es deswegen für „die Aktuelle“ auch ein besonders pikanter Skandal, dass man nun doch etwas vom Kanzlergatten hört. Er sucht nach einer Frau! Per Anzeige! Klar, er sucht eigentlich nur nach neuen Mitarbeitern, die selbstverständlich auch weiblich sein dürfen. Ein Skandal ist es offensichtlich dennoch, und das, obwohl die Redakteure sogar im ersten Satz ihres Artikels davon reden, dass ein solcher Vorgang „nicht der Rede wert sei“. Erstaunlicher Weise reden sie dann aber doch eine halbe Seite lang drüber.

Schnell versteht man aber die Empörung der Redaktion: Sauer war schon einmal verheiratet – ein richtiger Schwerenöter also. So schlussfolgert „die Aktuelle“ auch, dass es beim Wunsch nach weiblichen Angestellten um ein „persönlich wahrscheinliches sehr wichtiges Detail“ handelt.

Professor, 67, sucht …

Aber was stand denn nun eigentlich in der Ausschreibung? Suche hübsche Blondine? Männer müssen sich gar nicht erst bewerben? Fast: „Applicants of qualified female applicants are particularly welcome.“ schreibt der Professor. Nicht mehr und nicht weniger als dass sich selbstverständlich auch qualifizierte Frauen bewerben können. Von Bevorzugung oder ausdrücklichen Wünschen also keine Spur. Dennoch wird die Stellenausschreibung gleich zweimal mit „bevorzugt weibliche Bewerber“ zitiert.

Welcher Quatsch sonst noch so im Artikel zu finden ist und was die Bundeskanzlerin selbst eigentlich von ihrem Herumtreiber-Ehemann hält, hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Moritz Tschermak analysiert.

Also auch mal wieder ein ausgedachter Zitatgeber …Moritz Tschermak 

Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität.

Topf voll Gold zum Hören: Jeden Freitag bei detektor.fm und hier als Podcast.

Redaktion

Moderation