Topf voll Gold | Schock für Helene Fischer?

Eine Krebstragödie! Naja, fast …

Auch ein Star wie Helene Fischer hat, als sie noch klein war, einen Kindergarten besucht. Doch das ist nicht die Überraschung, die das Regenbogenblatt „Freizeit Monat“ für uns bereithält. Vielmehr ist eine alte Freundin der Sängerin erkrankt. Wenn das keine Story Wert ist?!

Helene Fischers Kindheit

Im Alter von vier Jahren ist Helene Fischer mit ihrer Familie von Russland in das 4.300-Seelen-Dorf Wöllstein in Rheinland-Pflalz gezogen. Dort hat die Sängerin ihre Kindergärtnerin Liselotte Peißner kennengelernt.

2001 traf die Sängerin ihre ehemalige Betreuerin in der Stefan Mross‘ Sendung „Immer wieder sonntags“ wieder. In der Show freute Fischer sich sehr über dieses unverhoffte Wiedersehen.

Pietätlos hoch fünf

Die ehemalige Kindergärtnerin Liselotte Peißner ist mittlerweile 90 Jahre alt und an Krebs erkrankt. Das wurde festgestellt, während die alte Dame sich von einem Oberschenkelhalsbruch erholte. Diese Information hat die Presse allerdings nicht von Helene Fischer selbst erhalten, sondern die Tochter von Liselotte Peißner gab die Informationen an die Öffentlichkeit.

Da liegt das Problem dieser Geschichte. Natürlich erzählt die Tochter das ziemlich freimütig. Aber hier wird die Krankenakte einer alten Dame 100.000-fach abgedruckt. – Moritz Tschermak, Regenbogenpresse-Watchblog Topf voll Gold

Die Zeitschrift Freizeit Monat zerrt das Leben einer alten Dame ins Rampenlicht, obwohl diese ohne den Helene-Fischer-Bezug für die Leser keinerlei Relevanz hätte. Beunruhigend, findet Klatsch-Experte Moritz Tschermak.

Wo ist der Beleg?

Das Erstaunliche: Helene Fischer muss ihre Sorge noch nicht einmal öffentlich äußern. In dem ganzen Artikel gibt es nicht ein Zitat von der Sängerin, das die Vermutung der Zeitung in irgendeiner Weise belegt. Dennoch ist für die Freizeit Monat vollkommen klar, dass Fischer nun um den Gesundheitszustand der alten Freundin bangt.

Über das und so manche üble Methoden der Boulevardpresse hat detektor.fm-Modertor Alexander Hertel mit Moritz Tschermak vom Blog Topf voll Gold gesprochen.

Die große Personifizierung ist bei der Regenbogenpresse wichtig. Deshalb ist die Kindergärtnerin von Helene Fischer auf einmal relevant.Moritz Tschermak 

Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität.

Topf voll Gold zum Hören: Jeden Freitag bei detektor.fm und hier als Podcast.


Redaktion: Carina Fron

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