Laut Untersuchungen eines australischen Arztes bilden sich vermehrt bei der jungen Generation Deformationen am Hinterkopf. Der Arzt David Sahar führt das auf unser modernes Leben und vor allem die Nutzung des Smartphones zurück.
Wie verändert sich der menschliche Körper durch Smartphone-Nutzung und mangelnde Bewegung? Eine Antwort auf diese Frage hat der australische Klinikarzt David Sahar gemacht: In den letzten zehn Jahren habe er laut eines Artikels der BBC immer öfter außergewöhnliche Auswüchse am Hinterkopf seiner Patienten festgestellt. Eine Studie anhand von Röntgen-Bildern bestätigt das. Seine Zielgruppe waren 18- bis 86-Jährige. Im Alter von 18 bis 30 Jahren hatte einer aus vier Probanden diesen Dorn am Hinterkopf.
Zurückzuführen ist das aller Voraussicht nach auf die Position und Haltung des Kopfes und Nackens, während wir auf unserem Smartphone etwa unseren Instagram-Feed durchstöbern. Dabei verlagert sich das Gewicht des Kopfes vermehrt auf die Nackenmuskulatur.
Normalerweise trägt die Wirbelsäule die Hauptlast der immerhin gut 4,5 Kilogramm. Da die gebeugte Haltung zusätzlich Druck auf die Stelle ausübt, wo Nackenmuskulatur und Schädel verbunden sind, bildet sich eine Art Dorn. Diese zusätzliche Knochenschicht sorgt für Entlastung.
Auf der einen Seite gucken wir mehr auf unsere Handys, und auf der anderen Seite bewegen wir uns weniger, wir laufen weniger. – Dr. Christiane Scheffler, Humanbiologin an der Uni Potsdam
Auch die deutsche Humanbiologin Dr. Christiane Scheffler von der Universität Potsdam beobachtet, dass sich durch den wandelnden Alltag bei den Knocheneigenschaften einiges tut. So haben Studien von ihr ergeben, dass das Knochengerüst von Kindern stark an Robustheit verloren hat. Sie führt ihre Ergebnisse auf zu wenig Bewegung zurück. Denn durch das Laufen werden Knochengewebe sowie Umfang und Dichte gefördert.
Über die Deformation am Hinterkopf und den Einfluss eines digitaleren Lebens auf unser Skelett spricht detektor.fm-Moderator Christian Erll mit Dr. Christiane Scheffler von der Uni Potsdam.
Unsere Evolution des aufrechten Gangs ist in einer Zeit entstanden, wo wir bis zu 30 Kilometer am Tag gelaufen sind.Dr. Christiane Scheffler
Redaktion: Frederik Trautmann