Verfahren gegen Formel1-Boss nach 100 Millionen Dollar Zahlung eingestellt

Rekordstrafe – Wer bekommt die Millionen von Ecclestone?

Geldauflagen sind ein gängiges Verfahren in deutschen Gerichten: Es spart Arbeit, Zeit und ja – auch Geld. Ist der Angeklagte allerdings ein milliardenschwerer Formel 1-Boss, klingelt es mal so richtig in der Kasse. Nur in wessen Kasse eigentlich?

Formel 1-Chef Bernie Ecclestone dürfte ein großer Stein vom Herzen fallen. Der 83-Jährige war angeklagt wegen Bestechung mit Anstiftung zur Untreue, doch er bleibt ein freier Mann. Ecclestone hat dem Landgericht München angeboten, eine Geldauflage von 100 Millionen Dollar – also circa 74, 5 Millionen Euro – zu zahlen. Das Gericht willigte ein.

Höhe der Zahlung wird individuell festgelegt

Die Summe mag einzigartig erscheinen– die sogenannte „Geldauflage“ ist jedoch gängige Praxis in deutschen Gerichten. Ist keine besonders schwere Schuld des Angeklagten feststellbar, können Verfahren eingestellt werden, sofern das nötige Kleingeld dafür übrig ist. Die Summe wird dabei individuell festgelegt und an das Vermögen der Angeklagten angepasst. Dementsprechend fällt sie bei Milliardär Ecclestone auch überdurchschnittlich hoch aus.

Über das Jahr kommt so eine stattliche Summe zusammen. Doch wohin geht das Geld? Unser Interviewpartner Kai Fischer ist Spendenberater und Mitglied im Deutschen Fundraising-Verband und erklärt das Vergabeverfahren der Gerichte genauer.

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Die Richter entscheiden nach eigenem Ermessen, wohin das Geld fließt.Kai Fischer