Versorgungszentren gegen Ärztemangel

„Man kann keine neuen Ärzte backen“

Medizinische Versorgungszentren sollen gegen den Ärztemangel auf dem Land helfen. Doch viele dieser Zentren entstehen in der Nähe von Städten, nicht im ländlichen Raum, wo sie gebraucht werden. Auch wird das Konzept wegen mangelnder Transparenz bei privaten Geldgebern kritisiert.

Zu wenig Ärzte wollen aufs Land

In ländlichen Regionen herrscht Ärztemangel. Ein Grund ist, dass viele junge Mediziner und Medizinerinnen gar nicht die Verantwortung für eine Praxis übernehmen wollen, sondern eher eine Anstellung anstreben. Ein anderer ist, dass sie oft nicht auf dem Land arbeiten möchten. Dabei werden sie gerade dort am dringendsten gebraucht: In ländlichen Regionen, beispielsweise in Brandenburg, Bayern oder Niedersachsen, gibt es oft nur weniger als 100 Ärzte und Ärztinnen auf 100 000 Einwohner.

Abhilfe gegen den Ärztemangel sollen sogenannte Medizinische Versorgungszentren schaffen: Diese bündeln im Idealfall ärztliche Angebote verschiedener Fachrichtungen an einem Ort und bieten Ärztinnen und Ärzten auch noch ein Anstellungsverhältnis an.

Zentren lösen Ärztemangel nicht

Die Gründung solcher Versorgungszentren in ländlichen Regionen, könnte den Ärztemangel also vielleicht wenigstens mildern. Doch das Konzept geht nicht auf: Viele Versorgungszentren werden nämlich nicht in der Provinz, sondern in der Nähe von Großstädten gegründet. Außerdem kritisieren SPD, Linke, FDP und Teile der Ärzteschaft mangelnde Transparenz bei der Finanzierung der Zentren.

Anreizsysteme wären eine Lösung für den Ärztemangel. Zum Beispiel, in dem man die Tätigkeit in unterversorgten Bereichen besser honoriert. – Stefan Schröter vom Ärzteverband Hartmannsbund

Ob die Medizinischen Versorgungszentren gegen den Ärztemangel helfen können und wie es um die Transparenz bei der Finanzierung bestellt ist, darüber spricht detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg mit Stefan Schröter vom bundesweiten Ärzteverband Hartmannbund.

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