Welttag der Suizidprävention

Mit dem Alter steigt das Risiko

Alle 40 Sekunden nimmt sich ein Mensch ein Leben. Am Welttag zur Suizidprävention fragen wir uns: Wie kann man Selbsttötung im Vorfeld verhindern?

Hohe Suizidraten in westlichen Ländern

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es 2016 10,5 Suizide auf 100.000 Menschen. In wohlhabenderen Ländern, wie in Europa, sind es 11,5. Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist Suizid sogar die zweithäufigste Todesursache, direkt nach Verkehrsunfällen. In Deutschland jedoch steigt vor allem die Suizidrate älterer Männer an.

Da spielen vor allem Verlusterlebnisse eine Rolle. Verlust zum Beispiel von Autonomie, Gesundheit, Verlust von Macht und Einfluss im Beruf. – Barbara Schneider, Vorsitzende des Nationalen Suizidpräventionsprogramms

In Deutschland ist die Zahl der Männer, die Selbstmord begehen, dreimal so hoch wie die der Frauen. Bei Frauen werden etwa Depressionen öfter erkannt, diagnostiziert und behandelt. Das liege daran, dass sich Männer weniger Hilfe suchen und Hilfe auch schlechter annehmen als Frauen.

Welttag der Suizidprävention

Dieses Jahr findet der 16. Welttag der Suizidprävention statt. Die WHO hat den Aktionstag dazu aufgerufen, um auf Suizid als eines der größten Gesundheitsprobleme aufmerksam zu machen. Gleichzeitig soll er ein Tag der Trauer und des Gedenkens für Angehörige sein. Dafür finden weltweit verschiedene Veranstaltungen statt. Die zentrale Veranstaltung in Deutschland ist ein Gottesdienst in Berlin zum Gedenken an die Suizidtoten.

Warum in westlichen Ländern die Suizidrate so hoch ist und welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden müssen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Barbara Schneider gesprochen. Sie ist Psychotherapeutin und Vorsitzende des Nationalen Suizidpräventionsprogramms.

Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Bekannten festgestellt?

Hilfe bietet unter anderem die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0 800 111 0 111 und 0 800 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter https://www.telefonseelsorge.de

Redaktion: Lena Jansen