Wer nicht fragt, bleibt dumm | „Frag das Jobcenter“

Spieß umgedreht: Wenn plötzlich das Jobcenter befragt wird

Mit einer Informationsfreiheits-Offensive will das Projekt „Frag das Jobcenter“ Arbeitsagenturen zu mehr Transparenz zwingen. Telefonlisten und interne Weisungen sollen öffentlich werden – damit Arbeitssuchende wissen, welchen Regeln sie folgen sollen und wie sie ihren Ansprechpartner erreichen können. Was die Initiatoren des Projekts antreibt und warum nicht nur Arbeitssuchende mithelfen sollen.

Wie frage ich den Staat, wenn ich etwas von ihm wissen will? Die Webseite fragdenstaat.de hat dafür einen vollautomatischen Ablauf integriert, den jeder nutzen kann. Seit es das Portal gibt, gehen mehrere tausend Anfragen pro Jahr ein. An die Behörden, den Bund und die Länder. Denn dank der Informationsfreiheitsgesetze muss der Staat seinen Bürgern zu fast jeder Frage eine Auskunft erteilen. Die spannendsten Fragen – und Antworten – besprechen wir jede Woche mit den Machern von fragdenstaat.de.


Sie betreuen „Kunden“, nennen sich „Agentur“ und wer etwas will, wird an eine „Service“-Rufnummer verwiesen. Die Rede ist von den Jobcentern. Oder deutlicher gesagt: den Außenstellen des Arbeitsamtes.

All diese Vokabeln erzeugen den Eindruck, hier gehe es besonders offen und transparent zu. Die Realität sieht anders aus.

„Frag das Jobcenter“ stellt Fragen

Wer eine Arbeit sucht und auf das Jobcenter angewiesen ist, hat oft nicht einmal eine direkte Rufnummer zu seinem Sachbearbeiter. Und auch die Regeln, an die sich Arbeitssuchende halten müssen, sind ebenfalls nicht transparent – denn sie sind in sogenannten „internen Weisungen“ festgeschrieben.

Ein neues Projekt will das jetzt ändern: „Frag das Jobcenter“ will sowohl interne Weisungen als auch Zielvorgaben der Arbeitsagenturen und die Telefon-Durchwahlen zu den Sachbearbeitern öffentlich machen – und so alle Jobcenter in Deutschland zur Transparenz zwingen.

Wie genau? Das erklärt Arne Semsrott, Projektleiter bei fragdenstaat.de, im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Alex Hertel.


„Wer nicht fragt, bleibt dumm!“
Welche Infos der Staat herausgibt und wo er mauert.
Jede Woche. Auch als Podcast. In Kooperation mit:

Redaktion

Moderation