Zeit Campus | Immer weniger Sex

„Eine negative sexuelle Revolution sozusagen“

Die sexuelle Revolution hat uns allen das Thema Geschlechtsverkehr nähergebracht. Dennoch steigt die Zahl derjenigen, die keinen Sex haben.

Tabuthema Sex

Mit der 68er-Bewegung ist auch die sexuelle Revolution einhergegangen. Während Geschlechtsverkehr früher noch ein Tabuthema war, wird heute propagiert, möglichst oft und möglichst guten Sex haben zu müssen. Werbung, Pornos und Social Media haben diese Vorstellung noch intensiviert.

Während früher das Problem eher war, dass Sex verpönt war, ist heute das neue Dogma, möglichst offen und krass und möglichst viel Sex zu haben. Und das übt wiederum Druck aus. – Xaver von Cranach, Zeit Campus

Eindeutige Entwicklung

Dass immer weniger junge Menschen sexuell aktiv sind, bestätigen eine Studie der Uni Leipzig sowie eine Umfrage in den USA. 2016 gaben nur sieben von zehn Männern in Deutschland an, im vorherigen Jahr Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. 2007 waren es noch neun von zehn. In den USA ist die Lage ähnlich.

Ein Grund für diese Entwicklung könnte sein, dass viele junge Leute negative Erfahrungen mit Dating-Apps wie „Tinder“ machen. Gerade wenn das Date nicht den Erwartungen entspricht. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Thema Sex viele nach wie vor überfordert.

Da liegt die Arbeit hauptsächlich in den Schulen und bei den Eltern. – Xaver von Cranach

Über diese Entwicklung und was dagegen unternommen werden kann, spricht detekor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Xaver von Cranach von Zeit Campus.

Redaktion: Frederik Trautmann


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