Zurück zum Thema | AfD auf TikTok

Was macht die AfD auf TikTok so erfolgreich?

Die AfD ist auf TikTok dreimal so erfolgreich wie alle anderen Parteien zusammen. Und erreicht darüber Millionen Kinder und Jugendliche.

Propaganda als Lifestyle für junge Zielgruppen

Die AfD ist auf TikTok erfolgreicher als jede andere Partei in Deutschland. Genauer: Die AfD ist auf TikTok dreimal so erfolgreich wie alle anderen Parteien zusammen. Über TikTok erreichen Vertreterinnen und Vertreter der Partei vor allem eine junge Zielgruppe, seit Ende 2019 hat die Bedeutung der App bei jungen Menschen stark zugenommen. Dabei ist die AfD nicht nur aktiver auf TikTok, ihre Videos kommen auch besser an: So erreicht ein AfD-TikTok laut einer aktuellen Studie im Schnitt rund 400.000 Menschen — die Videos anderer Parteien kommen dagegen im Schnitt nur auf rund 80.000 Views.

Algorithmus spielt AfD in die Karten

Das liegt unter anderem auch an der Art, wie TikTok funktioniert. Der Algorithmus spült Videos wahllos einer bestimmten Nutzergruppe zu, niemand muss aktiv nach dem Content suchen. Werden die Videos angesehen, gelikt oder kommentiert, landen sie auf den For-You-Pages weiterer User. Ähnliche Inhalte werden dann wieder und wieder vorgeschlagen — ein unendlicher Kreislauf.

Wir gegen die Anderen, die Ingroup der AfD gegen die Outgroup der etablierten Parteien — das ist die Message, die hängen bleibt.

Lara Franke, Medienpädagogin

Propaganda verpackt in Lifestylevideos — die AfD punktet in ihren Videos mit schnellen Schnitten, Musik, Emojis und jeder Menge Witz. Auch das einfache Hochladen von Inhalten, der direkte Austausch mit der Zielgruppe sowie fehlende Kontrollen und Grenzen spielen der AfD in die Karten, sagen Expertinnen und Experten.

Welche Faktoren machen die AfD auf TikTok so erfolgreich? Wie kann ein eher biederer Mittvierziger wie Maximilian Krah die Herzen und Köpfe von Teenagern erreichen? Und warum spielen eigentlich die anderen Parteien auf TikTok kaum eine Rolle? Über all das spricht detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann in dieser Folge unseres Hintergrundpodcasts „Zurück zum Thema“ mit der Medienpädagogin Lara Franke.

Redaktion