Zurück zum Thema | BAföG

Wie kann BAföG gerechter werden?

Seit 50 Jahren bringt das BAFöG mehr Gerechtigkeit ins Bildungswesen. Oder nicht? Kritikerinnen und Kritiker fordern eine umfassende Reform.

BAföG: Geldspritze oder Bürokratie-Horror?

Studieren ohne reiche Eltern oder lukrativen Nebenjob? Das BAföG macht’s möglich. Seit 50 Jahren bekommen Menschen, die sich sonst kein Studium leisten könnten, über das sogenannte Bundesausbildungsförderungsgesetz finanzielle Unterstützung. So sollte es zumindest sein. Tatsächlich aber ist der Antrag für viele junge Menschen ein Kampf gegen Windmühlen.

Clara und Henriette Reinhardt sind Mitglieder des Ausschusses für Sozialpolitik des fzs e.V. Das ist der Dachverband von Studierendenvertretungen in Deutschland. Auf seine Initiative hin wurde das Bündnis BAföG50 gegründet. Die beiden Studentinnen erklären, dass das BAföG für viele Studierende eine Hürde darstellt und Bescheide oft unverständlich sind.

Wir fordern eine Anpassung der BAföG-Förderungssätze an die Realität von Studierenden.

Henriette und Clara Reinhardt, Studentinnen und Aktivistinnen bei Bafög50

Foto: privat

Eine Reform zum Jubiläum

Die erste Generation Ausbildungsförderung im Jahr 1971 – das war damals fast die Hälfte aller Studierenden. Heute kriegt nur noch jeder zehnte Student oder Studentin die volle Förderung. Kritiker sagen darum: In dem System ist der Wurm drin. Wer wenig Geld hat, aber noch nicht als wirklich arm gilt, der bekommt keine Unterstützung vom Staat. Das Studentenwerk fordert darum eine umfassende Reform: Es soll wieder mehr Geld an mehr Menschen fließen und das für eine längere Zeit.

Wir fordern dringend eine Erhöhung der Elternfreibeträge. Hier gibt es ein Mismatch, die Elternfreibeträge sind nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung mitgewachsen.

Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks

Foto: Kay Herschelmann

detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta hat Clara und Henriette Reinhardt nach ihren Erfahrungen beim Kampf mit den Ämtern gefragt. Die Studentinnen sind Teil der Initiative BAföG50, die sich für eine Änderung der Förderungsregeln stark macht. Achim Meyer auf der Heyde ist Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks. Er erklärt, wieso der Anteil der BAFöG-Beziehenden seit Jahren sinkt, und was jetzt zu tun ist.

Hinweis: Wir haben am 20.05.2021 eine falsche Information zu Clara und Henriette Reinhardt im zweiten Absatz korrigiert.

Redaktion