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Warum gehen so wenige Leute Blutspenden?

Es gibt immer weniger Menschen in Deutschland, die zur Blutspende gehen. Gleichzeitig sind immer mehr auf die Spenden angewiesen. Woran liegt das?

Immer mehr Blutspenden benötigt

Jeden Tag benötigen circa 15 000 Menschen in Deutschland eine Blutspende. Doch immer weniger Menschen spenden Blut. Kliniken beklagen bereits einen Blutspendemangel. Aktuell werden in Kliniken mehr Blutkonserven benötigt, weil geplante Operationen, die wegen der Corona-Pandemie aufgeschoben worden sind, nachgeholt werden. Die Gründe, warum Menschen eine Blutspende benötigen, sind verschieden: nicht nur nach schweren Unfällen, sondern auch bei Krebsbehandlungen oder Gefäßerkrankungen sind Menschen auf Blutspenden angewiesen.

Im Moment gehen wir davon aus, dass circa bundesweit 3–5 Prozent der spendefähigen Menschen spenden. Das ist sehr, sehr wenig

Patric Nohe, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes Bayern

Foto: privat

Demografischer Wandel sorgt für Engpass

Der demografische Wandel ist ein wichtiger Grund für den Engpass, auch weil Blutspenden nur bis zu einem bestimmten Alter erlaubt ist. Grundsätzlich ist eine Blutspende an verschiedene Voraussetzungen geknüpft: Spendende müssen mindestens 18 Jahre alt sein und Menschen ab 60 Jahren müssen mit Ärztinnen und Ärzten Rücksprache halten, ob sie noch spenden dürfen. Außerdem müssen Spendende über 50 Kilogramm wiegen, dürfen nicht schwanger sein oder bestimmte Medikamente einnehmen. Nach einer Corona-Infektion ist eine Spende erst vier Wochen nach der Genesung wieder möglich. Generell müssen zwischen jeder Blutspende acht Wochen liegen. Frauen dürfen dabei nur viermal und Männer sechsmal im Jahr spenden.

Mit Blutspenden hat das Deutsche Rote Kreuz, der größte Anbieter in diesem Bereich, laut einer Recherche des Norddeutschen Rundfunks im Jahr 2020 etwa 582 Millionen Euro eingenommen. Doch Menschen, die beim Deutschen Roten Kreuz Blut spenden, bekommen kein Geld dafür. Warum ist das so? Das fragt detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt Patric Nohe, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes Bayern.

Redaktion