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Was hilft gegen die Heuschreckenplage in Ostafrika?

Ostafrika ist von einer Heuschreckenplage befallen. Die Bekämpfung ist schwer, weil viele Gebiete durch Krieg nicht zugänglich sind. Aber auch die Ausgangsbeschränkungen während der Coronakrise verschärfen das Problem. Was kann trotzdem getan werden?

Eine Heuschreckenplage fällt über afrikanische Länder her. Die Schwärme erstrecken sich über riesige Flächen und fressen alles, was grün ist. Kenia ist besonders schlimm betroffen, aber auch Äthiopien, Somalia, Uganda, Südsudan und Tansania. Die Heuschrecken kommen von der arabischen Halbinsel, durch günstige Winde, warmes Klima und vor allem viel Wasser konnten sie sich extrem vermehren. Ursachen hierfür kann man auch im Klimawandel finden: In sonst trockenen Gebieten hat es viel geregnet und die Larven fühlen sich wohl im feuchten Boden. Eine Heuschrecke kann bis zu 100 Eier legen, die dann fast alle schlüpfen. Dadurch wächst die Anzahl exponentiell an, und man kann nicht abschätzen, wo die Eier überall gelegt wurden.

In so einer extremen Situation wie jetzt in Ostafrika kommt man tatsächlich nicht mehr an den Pestiziden vorbei.

Axel Hochkirch, Naturschutzbiologe

Folgen für die Menschen

Die Heuschrecken zerstören die Ernte und damit die Nahrung der Menschen. Die Ernte wird oft auch von den Bauern verkauft, somit fallen Einnahmen aus. Dazu kommt, dass auch Weideland befallen ist. Die Viehhalter müssen sich dadurch auf weniger Gebiete aufteilen – auch das kann zu Konflikten führen. Und das in einer Region, die sowieso schon von Konflikten heimgesucht wird, wie dem Krieg im Jemen und der anhaltenden Anarchie in Somalia.

Erschwerend zur Heuschreckenplage kommt hinzu, dass in vielen ihrer Brutgebiete Krieg herrscht.

Matthias Späth, Welthungerhilfe

Was tun gegen die Heuschreckenplage?

Experten befürchten bereits jetzt, dass die Heuschreckenplage den Hunger in der Region noch weiter verschlimmern wird. Doch wie lässt sich ein Heuschreckenschwarm im Krisengebiet bekämpfen? Und welche Hilfe brauchen die Menschen vor Ort? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Matthias Späth, Landesdirektor bei der Welthungerhilfe für Äthiopien und mit dem Naturschutzbiologen Axel Hochkirch.