Das Kontaktverbot beeinflusst auch die Sexarbeit, die ist derzeit nämlich verboten. Das hat natürlich auch Folgen für die Sexarbeitenden. Wie kann man sie schützen?
Beim Kontaktverbot denkt man typischerweise an die Familie, Freunde, wer kann, arbeitet von zu Hause. Die aktuellen Verbote betreffen aber auch andere Branchen, darunter auch die Sexarbeit. Bordelle sind geschlossen und der Empfang von Kunden in anderen Räumlichkeiten untersagt. Wer kann, lässt das Geschäft nun ruhen, verlässt sich auf Rücklagen oder beantragt Soforthilfe. Viele, die zur Sexarbeit nach Deutschland gekommen sind, sind zurück in ihre Heimatländer gegangen. Dennoch gibt es einige Sexarbeitende, die keine Möglichkeit haben, in ihre Heimatländer zurückzukehren und auch kaum Unterstützung bekommen. Sie befinden sich in einer verzweifelten Lage.
Wer nicht in Deutschland gemeldet und als gewerbetreibend registriert ist, hat nur eingeschränkten oder gar keinen Anspruch auf Hilfsleistungen. Deswegen sind manche Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter gezwungen, an versteckten Orten mit ihren Stammkunden weiter zu arbeiten. Dabei sind sie im Zweifelsfall der absoluten Willkür der Freier ausgesetzt. Das birgt natürlich auch ein erhöhtes Risiko, sich – nicht nur mit dem Coronavirus – zu infizieren.
Welche Optionen notleidende Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen in der Coronakrise haben und ob Maßnahmen zu ihrem Schutz geplant sind, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Johanna Weber, Vorsitzende des Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen. Welche Bedürfnisse die Sexarbeitenden gerade haben, davon berichtet Gerhard Schönborn. Sozialarbeiter und Vorsitzender der Lebenshilfe Neustart.