Eine DIW-Studie belegt, dass viele systemrelevante Berufe gering geschätzt werden. Warum ist das so und wie lässt sich das ändern?
Im Verlauf der Coronapandemie wird immer deutlicher, dass manche Berufe unverzichtbar für unsere Gesellschaft sind. Trotzdem arbeitet ein großer Teil dieser Berufsgruppen unter schlechten Bedingungen – und erfährt wenig Anerkennung aus dem Rest der Gesellschaft.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass der Großteil systemrelevanter Berufe als nicht besonders prestigeträchtig gilt. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Entlohnung, denn die ist in den meisten Fällen unterdurchschnittlich. Zwischen diesen beiden Faktoren, so die Studie, scheine es einen Zusammenhang zu geben. Denn mit der Bezahlung steigt, wie im Falle von Ärzten, auch das Ansehen.
Weil die Coronakrise diese Diskrepanz verdeutlicht, gibt es immer wieder Aktionen, die den „Alltagshelden“ gegenüber Dankbarkeit zeigen sollen. So regnet es Applaus von innerstädtischen Balkonen. Und Gesundheitsminister Jens Spahn bittet um Freundlichkeit im Umgang mit denen, die jetzt unter Ausnahmebedingungen arbeiten.
Welche Schlüsse lassen sich aus der Studie des DIW ziehen – und wie lässt sich die Situation verbessern? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit der Studien-Autorin Josefine Koebe. Außerdem gibt Krankenpflegerin Anja Voigt vom Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus Einblicke in die Arbeitsbedingungen in der Krankenpflege.