Alles, was schmeckt | Chinesischer Tee

Teetrinken auf chinesische Art

Wenn in China Tee getrunken wird, dann nicht, um den Durst zu löschen. Es geht darum, in Ruhe zu genießen und Gespräche zu führen. Teehäuser gehören in chinesischen Städten zur Alltagskultur. Wir erklären, was das chinesische Teetrinken so besonders macht.

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Als Europäer erscheinen die Utensilien der chinesischen Teekultur erst einmal ungewöhnlich. Kleine Kännchen und Becher aus Ton oder zartem Porzellan stehen auf einem sogenannten Teeboot. Dieser Untersatz hat einen Abfluss, denn es ist eine lebendige Angelegenheit, bei der durchaus mal etwas heißes Wasser neben die Kanne oder den Becher läuft.

Chinesisch versus japanisch Tee trinken

„Alles, was schmeckt“ – präsentiert von Kaufland.de

Anders als in der japanischen Teezeremonie, die ritualisiert und ohne Sprache vonstatten geht, ist die chinesische ein deutlich belebteres Ereignis. Man nimmt sich Zeit für das Zubereiten des Tees und bespricht nicht nur die Eigenarten des jeweiligen chinesischen Tees untereinander, sondern auch gesellschaftliche und kulturelle Themen, sagt Sinologe Wieland Schulz.

 

Es ist weniger eine Zeremonie als eine Verkostung und ein kultiviertes Zusammensitzen. – Wieland Schulz

Das machen Chinesen gerne in Teehäusern, in dem sie ein Teemeister empfängt, berät und für ausgiebige Gespräche bereitsteht. Das so genannte Gong Fu steht hinter Teilen der chinesischen Teekultur. Das hat nichts mit dem Kampfsport Kung Fu zu tun, sondern bedeutet soviel wie „Achtsamkeit“. Das Teetrinken in China soll entschleunigen, beruhigen und kann die Konzentration fördern.

Drachenbrunnentee

Ein klassischer chinesischer Tee ist der Drachenbrunnen-Tee. Wie die meisten Tees aus China entstammt der Grüntee der Teepflanze aus der Gattung der Kamelien. Für viele ist er der beste chinesische Tee. In China wird er Longjing genannt.

Das Typische an so einem Longjing ist dieses leicht Nussige und er geht auch so ein bisschen in grünes Blattgemüse rein. Es ist aber kein frisch-grüner Geschmack, sondern es ist eher eine bestimmte Geschmacksrichtung, der Umami-Geschmack. – Wieland Schulz

Außerhalb von China sind chinesische Tees bisher kaum bekannt. Nur an der US-amerikanischen Westküste findet man in den chinesisch geprägten Stadtteilen gelegentlich traditionelle Teehäuser. Die chinesische Teekultur bietet hierzulande also noch viel Raum für Entdeckungen. Das haben wir in unserer kulinarischen Serie „Alles, was schmeckt“ genutzt. Juliane Neubauer hat im Gespräch mit Wieland Schulz die chinesische Teekultur kennengelernt.

Es ist unser Ziel, runterzukommen, indem man sich mal auf eine Sache konzentriert. Ob es jetzt Tee ist oder eine Tabakpfeife oder Wein, ist eigentlich egal. Man kommt dabei runter, indem man einer Sache mit Achtsamkeit begegnet, und da sind wir beim Gong Fu.Chinakundler Wieland Schulz 

Der passende Podcast mit allen Folgen bietet den idealen Soundtrack für die Küche. Alles, was schmeckt ist auch bei Spotify, Deezer und iTunes.

Redaktion