Alles, was schmeckt | Wo der Pfeffer wächst

„Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer“

Manchmal möchte man eine Person, die man blöd findet, „dahin schicken, wo der Pfeffer wächst“. Doch ist das auch wirklich weit weg und ist es da eigentlich schön? Diesen Fragen ist Kulinarik-Expertin Juliane Neubauer nachgegangen und hat sich in Hamburg mit einer Pfefferexpertin getroffen, die ihr einiges über Herkunft, Eigenschaften und Geschmack von Pfeffer verraten hat.

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Die Deutschen sind das würzfaulste Volk der ganzen Welt, sagt Viola Vierk vom Gewürzmuseum Spicy’s in Hamburg. Lediglich Salz und Pfeffer steht in der Regel zum Würzen auf den Esstischen der Republik. Dabei sei Salz gar kein Gewürz, sondern ein Mineral. Denn ein Gewüz ist immer ein Bestandteil einer Pflanze gewesen: Wurzel, Rinde oder Blüte.

Wo der Pfeffer wächst

Die meisten Sorten, die wir im Supermarkt kaufen, kommen aus Indien, Indonesien, Brasilien oder Vietnam. Oft macht die Herkunft sie zu etwas ganz Besonderem. Bekannt ist der Szechuan-Pfeffer, der häufig aus der Himalaya-Region kommt und eine scharfe Note hat. Tasmanischer Pfeffer aus Australien hat eine scharf-süße Note. Für Gewürzexpertin Viola Vierk ist die Sorte Kampot etwas ganz Besonderes.

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Kampot-Pfeffer ist auch ein Pfeffer, aber eben ein ganz besonderer. Das ist der Champagner unter den Pfeffersorten, weil der eben in so einem ganz kleinen Gebirgszug wächst, ganz besonders reich ist an Mineralien und Vitaminen, die er sich dort aus dem felsigen Boden zieht. – Viola Vierk, Gewürzmuseum Spicy’s

Der ursprünglichste und auch gesündeste sei der lange Pfeffer aus Indien. Den sollte man allerdings nur in eine Gewürzmühle füllen, wenn sie ein keramische Mahlwerk hat, oder man zerstößt ihn mit einem Mörser.

Hilft gegen Erkältung

Pfeffer kann viel Gutes für uns tun. Er ist zum Beispiel verdauungsfördernd. Er hilft bei Problemen mit den Bronchen oder bei Asthma. Besonders der lange Pfeffer sei hier zu empfehlen.

Es wird immer empfohlen, eine so genannte Milchabkochung zu trinken. Das ist also nichts anderes, als heiße Milch mit Honig. Und dann eben Pfeffer nach Geschmack, eine von den schwarzen Sorten oder langen Pfeffer. Davon fügt man so viel hinzu, wie man mag – frisch vermahlen natürlich. Einmal kurz aufkochen, dann trinken. Man schwitzt davon ziemlich, es ist sehr wohltuend und fiebersenkend. Und ich finde, es schmeckt auch noch gut. – Viola Vierk

Pfeffer in süßen Speisen ist längst ein Trend. Ob im Obstsalat oder in der Schokolade. Viola Vierk empfiehlt, mit unterschiedlichen Sorten zu experimentieren. Welche Pfeffersorten wir in unseren Pfeffermühlen unter den gewöhnlichen Pfeffer mischen sollten, erklärt sie im Interview.

Pfeffer ist das liebste Gewürz der Deutschen. Man sagt ungefähr ein halbes Pfund pro Jahr wird im Durschschnitt verbraucht. Es ist das einzige Gewürz, das wir wirklich verbrauchen (…) Es ist eine Tatsache, die Deutschen sind eines der würzfauelsten Völker der ganzen Welt.Viola Vierk  

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Redaktion