Eigentlich sollte die Ausstellung über den deutschen Künstler Anselm Kiefer zu dem Ereignis in Peking werden. Nun hat sie sich zu einem Skandal entwickelt, der die Kunstwelt erschüttert. Ein Gespräch mit Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol Magazins für Kunst und Leben.
Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer ist einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Künstler Deutschlands. Er war Schüler von Joseph Beuys und ist seit neuestem Gegenstand eines Skandals. Doch für diesen ist Anselm selbst nicht verantwortlich.
Genau genommen geht es bei dem Skandal, der derzeit die Kunstwelt erschüttert, um eine Anselm-Kiefer-Ausstellung im renommierten CAFA-Museum für zeitgenössische Kunst in Peking. Eine Ausstellung, die nach Aussage des Künstlers ohne sein Wissen und ohne seine Zustimmung zustande gekommen sein soll.
Die Kuratorin Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig-Museum in Koblenz, behauptet das Gegenteil. Sie habe mehrfach versucht, den Künstler zu informieren. Sicher ist nur so viel: Da die Ausstellung lediglich aus Werken zweier Privatsammlungen zusammengestellt wurde, ist es – rein juristisch – in Ordnung, dass Anselm Kiefer selbst nicht an der Konzeption beteiligt war.
Diese Kuratorin, Beate Reifenscheid, die hat das als kommerzielle Veranstaltung organisiert. Als Nebenjob sozusagen arbeitet sie für eine Firma, die eigentlich eher Import von China nach Deutschland macht. […] Das Problem ist, dass sie nur aus zwei Privatsammlungen Werke geholt hat. Es ging ihr offensichtlich nicht darum, sich einen Gesamtüberblick über das Werk zu verschaffen.Elke Buhr
Doch mag das Recht auch auf Seiten der Kuratorin und der Hamburger Bell Art GmbH stehen: Gut kommt die Sache in der Kunstwelt nicht an. Anselm Kiefer selbst spricht davon, das Ganze fühle sich für ihn „wie eine Vergewaltigung“ an.
Wie es so weit kommen konnte und welches Licht das Ganze auf die Veranstalter wirft, hat detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Elke Buhr besprochen. Sie ist Chefredakteurin des Monopol-Magazins für Kunst und Leben.