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Was wichtig wird | Aufmüpfiger Künstler gegen Ivanka Trump

„Das ist Fake-Kunst“

Waren der US-Künstler Richard Prince und Kunstsammlerin Ivanka Trump früher mal ganz dicke, zieht Prince jetzt die Urheberschaft eines Werks zurück, das der Trump-Tochter gehört. Eine Botschaft, die der Künstler politisch verstanden wissen will. Muss sich Kunstsammlerin Ivanka Trump an eine neue Rolle in der Kunstwelt gewöhnen?

Richard Princes Kampfansage gegen Trump

US-Künstler Richard Prince weiß, wie man polarisiert. Mit seiner Idee, Instagram-Postings visuell zu kopieren und aus ihnen Leinwandwerke im Wert tausender Dollar zu machen – manche gehen auch für Millionen durch den Kunsthandel -, hat er sich in der Kunstwelt nicht nur Freunde gemacht. Der Vorwurf seiner Kritiker: Er macht sich die Werke anderer Urheber zu eigen, ohne sie in irgendeiner Weise am Erlös zu beteiligen.

Zu Ivanka Trump und ihrem Ehemann Jared Kushner dagegen – beide begeisterte Kunstsammler – hatte Prince bislang einen ganz guten Draht. 2014 etwa bannte er ein Instagram-Selfie Ivankas auf Leinwand. Sie selbst kaufte Prince das Stück für 36.000 Dollar ab.

Diese Woche hat der Künstler aber erklärt, dass er seine Autorenschaft am Werk zurückziehe. Was harmlos klingt, bedeutet nichts anderes als die künstlerische Entwertung des Werks. Ein direkter finanzieller Schaden entsteht Ivanka Trump allerdings nicht. Prince hatte ihr das Bild zum Einkaufspreis wieder abgekauft.

Für Richard Prince ist die Aktion eine politische Botschaft gegen Donald Trump, den er entschieden ablehnt. „Das ist Fake-Kunst.“, twitter der 67-Jährige über sein bearbeitetes Ivanka-Selfie. „Die Trumps haben mir keine Wahl gelassen.“ Mutmaßungen, dass es sich um einen Scherz handle, hat er mittlerweile widersprochen.

Ivanka Trumps (neue) Rolle in der Kunstwelt

Aktionen wie diese zeigen: Mit Donald Trump im Weißen Haus ändert sich auch die Rolle, die seine Tochter Ivanka in der Kunstszene spielt. Künstler suchen im Ehepaar Trump-Kuschner nicht mehr nur Sammler, mit denen man ins Geschäft kommt, sondern den direkten Draht zum Weißen Haus, über den Künstler politische Anliegen zu äußern versuchen.

Beispiel ist die Halt Action Group, bestehend aus Kuratoren und Künstlern wie Jonathan Horowitz. „Dear Ivanka, we need to talk about your dad“, heißt eine Aktion, geknüpft an einen eigens angelegten Instagram-Account. Hier versucht die Halt action Group, Trumps Tochter zu größerem Einfluss auf ihren Vater zu bewegen.

Elke Buhr - ist Chefredakteurin von MONOPOL - Magazin für Kunst und Leben

ist Chefredakteurin von MONOPOL – Magazin für Kunst und Leben
Ich glaube, da läuft schon so eine kleine „Politik der Nadelstiche“. Wie ja überhaupt die ganze Kukturszene, (…) nicht nachlässt, den Trump-Clan zu ärgern. (…) Viele Künstler halten es für eine Ehrensache, mit Ivanka Trump keine Geschäfte mehr zu machen.Elke Buhr

Wie reagiert die Kunstwelt auf Donald Trump – und welche Rolle spielt dabei das Sammlerpaar Trump-Kushner? Ein Gespräch mit Elke Buhr, Chefredakteurin von „Monopol – Magazin für Kunst und Leben“.


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