Babyklappe – Lebensretter oder biographisches Loch?

Seit rund 10 Jahren gibt es in Deutschland Babyklappen. Ob aufgrund der Einrichtungen weniger Babys getötet oder ausgesetzt wurden, ist umstritten. Im Hamburger taz salon diskutieren Kritiker und Befürworter über den Erfolg von Babyklappen.

Babyklappen sollen jungen Müttern in Notsituationen helfen. Sie sollen Kindstötungen und das Aussetzen von Babys verhindern. Welchen Erfolg die Einrichtungen haben ist umstritten.

Im Hamburger taz salon diskutieren Christel Suppa von den Diakonischen Diensten Hannover, Jürgen Moysich von dem Verein Sternipark, der taz-Redakteur Marco Carini und Ulla Jelpke, Mitglied des Bundestages, über Vor- und Nachteile der Babyklappe.

Hören Sie hier die Höhepunkte der Podiumsdiskussion:

Jürgen Moysich 

Die Babyklappe soll Kindstötung und das Aussetzen von Kindern verhindern.“

Anonymität ist die Basis für das Vertrauensverhältnis zwischen jungen Müttern und uns. Ohne Anonymität würden viele junge Mütter ihr Baby nicht bei uns abgeben.“

Die Babyklappe ist eine Notlösung.“

 

 

 

Ulla Jelpke 

Ich kann das Prinzip der Anonymität der Babyklappen nicht verstehen. Ich verstehe nicht, warum man eine junge Frau nicht dazu übereden kann, ihre Daten irgendwo zu hinterlegen.“

 

 

 

 

 

 

Marco Carini 

Alle Zahlen die ich kenne deuten nicht daraufhin, dass die Zahl der ausgesetzten Kinder seit Einführung der Babyklappe zurückgegangen ist.“

Es ist ein Irrglaube, dass Babyklappen Kindstötungen verhindern. Junge Mütter stehen nicht vor der Entscheidung, ihr Kind in die Babyklappe zu legen oder zu töten.“

 

 

Christel Suppa 

 

Ein Kind in der Babyklappe bedeutet, dass unser Netzwerk versagt hat.“

Redaktion