Bock auf Schmerz? Faszination Body-Modification

Tattoos und Piercings waren gesellschaftlich noch nie so akzeptiert wie heute. Für manche Menschen ist das noch nicht genug. Was hat es mit der so genannten Body-Modification auf sich?

Implantate, Narben und Schnitte in den Körper. Das sind nicht nur Phänomene aus der Medizin. Manche Menschen fügen sich tatsächlich bewusst Narben zu oder lassen sich Metallplatten unter die Haut setzen. Die Rede ist von Body-Modification. Was den einen eher gruselt, übt auf andere einen unwiderstehlichen Reiz aus.

Tobias Prüwer  

Worin liegt die Lust am Schmerz?

Body-Modification ist ein Trend der letzten Jahre – ein neues Phänomen ist es aber nicht: Tätowierungen sind schon seit Jahrhunderten bekannt. Sogar Kaiserin Sissi hatte einen Anker auf ihrem Rücken tätowiert. Seit Ende der Neunzigerjahre werden verändernde Eingriffe in den Körper immer beliebter.

Aber worin genau liegt der Reiz, seinen Körper zu verändern? Diese Frage beantwortet uns Tobias Prüwer, Autor des Buches „Fürs Leben gezeichnet – Body Modification und Körperdiskurse“.

 

Elmar Brähler 

Das Thema Body-Modification ist auch aus psychologischer Sicht interessant. So kann beispielsweise Dysmorphophobie, die falsche Wahrnehmung des eigenen Körpers, dazu führen, dass man Eingriffe am eigenen Körper durchführen lässt. Welche Rolle spielt die plastische Chirurgie und das Streben nach Schönheit, wenn man von Body-Modification spricht?

Darüber haben wir mit dem Psychologen Elmar Brähler gesprochen.