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Der Schwerpunkt im brand eins Magazin zum Hören diesmal: Lust. Foto: Lujuria / Lust: Pecado Original | Gabriel S. Delgado C. / flickr.com / CC BY 2.0

Das brand eins Magazin zum Hören | Schwerpunkt „Lust“

Von Dating, Pornos, Autos, Arbeit – und der ganz großen Romantik

Wie lief Dating eigentlich früher – und was hat das mit Kapitalismus und Emanzipation zu tun? Warum verhilft die Porno-Industrie immer wieder neuen Technologien zum Durchbruch – so wie aktuell den VR-Brillen? Kann man Autos lieben? Oder den eigenen Job? Im aktuellen brand eins Magazin dreht sich alles um die Lust.

Schöne, neue Technik – Porno sei Dank!

Alle gucken es. Aber keiner redet drüber. Niemand will’s zugeben. Nur die Zahlen: die sprechen eine Sprache für sich. Nein, wir meinen nicht die Tageszeitung mit den vier großen Buchstaben. Wir sprechen über Pornos – und über die Frage, warum die Porno-Industrie einer der wichtigsten Treiber für technischen Fortschritt ist.

Egal ob Videokassetten und Videorekorder, Tauschplattformen im Netz, on-demand-Videotheken, die Webcam, das Affiliate Marketing oder sog. „Tube“-Webseiten: ohne Pornos wären all diese Technologien vielleicht nie so richtig in Gang gekommen.

Jetzt schaut die Technik-Welt auf Virtual Reality: Brillen, die uns eine virtuelle Realität direkt vor die Augen spielen. Sie ersetzen den Monitor – und einmal mehr ist es die Pornoindustrie, die die Technik vorantreibt. Doch sie stößt hierbei auch an Grenzen, sagt Constantin van Lijnden, der sich für brand eins damit beschäftigt hat: „In klassischen Pornos ist es ja so, dass die Kamera voll draufhält. Das funktioniert im VR-Porno nicht so. Das führt auch dazu, dass bestimmte Stellungen in VR-Pornos gar nicht erst vorkommen, weil sie eben besonders wenig enthüllen.“

Über die Rolle der Porno-Industrie als Techniktreiber und das Potential, welches in der VR-Porno-Branche liegt, haben wir mir Constantin van Lijnden gesprochen.

Modernes Dating: Was wir unseren Großeltern zu verdanken haben

Wer will, der findet heute Sex in wenigen Minuten. Soziale Netzwerke und Apps wie Tinder und OkCupid machen das Kennenlernen einfacher denn je. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht: und so kann es eigentlich nicht wirklich wundern, dass mit „PokeMatch“ nun eine Dating-App für die „Pokémon Go“-Fans kommt.

Früher lief das Kennenlernen viel komplizierter, viel regulierter und viel weniger öffentlich ab. Wir glauben ja oft, wir seien heute viel weiter, als unsere Vorfahren. Doch beim Dating sind wir gar nicht unbedingt „besser“ als unsere Großeltern – wir haben vielmehr eines geschafft: die Effizienz immer mehr zu steigern, sagt die Historikerin Moira Weigel. Stellt sich nur eine Frage: Geht dabei die Romantik flöten? Und wenn ja: ist das schlimm?

Warum modernes Dating so viel mit Feminismus und der Emanzipation der Frau zu tun hat, ob unsere Arbeitswelt unser Dating-Verhalten beeinflusst oder ob es eher andersherum ist, warum Dating sozusagen eine „Innovation von unten“ darstellt und warum auch der Kapitalismus und Neoliberalismus ziemlich gut von unserer Lust am Kennenlernen verdienen, das haben wir Moira Weigel gefragt. Sie ist Historikerin, promoviert und lehrt in Yale und untersucht in ihrem Buch „The Labor of Love“, wie sich Dating ökonomisch im Laufe der Zeit verändert.

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Das brand eins Magazin gibt’s auch als Podcast.

Mythos Start-Up: Kann man seinen Job lieben?

Immer frisches Obst. Gemeinsam Spaß haben, im Büro – und auch außerhalb. Flache Hierarchien. Kreativ arbeiten. Und als einer der ersten mit dabei sein, wenn das nächste große Ding so richtig durchstartet.

Das sind die Versprechen, die Start-Ups ihren Mitarbeitern machen. Jene Unternehmen, über die gefühlt irgendwie alle reden. Weil sie hip und locker, kreativ, mehr Spaß mit Freunden als Arbeit und Geldverdienen sind. Weil sie einfach alles nicht so verbissen nehmen.

Dort arbeitet man nicht wegen des Geldes. Dort arbeitet man, weil man Lust darauf hat. Doch was ist dran, am Mythos Start-Up? Genau der Frage ist Mischa Täubner von brand eins nachgegangen – und sagt: „Da werden Leute eingestellt, wo man denkt: Mit dem würde ich auch gerne ein Bier trinken. Das ist tatsächlich auch oft ein Fehler, weil: man vergibt die Chance, sehr gute Leute nicht einzustellen, die vielleicht auf den ersten Eindruck einfach etwas uncool wirken.“

Freiheit auf vier Rädern: Überlebt Auto-Liebe die Digitalisierung?

Das Auto mag jahrzehntelang Lustobjekt gewesen sein – inzwischen ist es für viele Menschen nur noch Belastung. Man teilt sich eines mit anderen oder ruft sich gleich einen privaten Fahrer, via App.

Ein Auto versprach Freiheit, Unvernunft, Nostalgie. Es brachte uns auf Festivals, in den Urlaub und nicht wenige Menschen auch zu den ersten intimen Erfahrungen. Das Auto gab „uns das Gefühl, Grenzen überschreiten zu können, dorthin fahren zu können, wo wir immer schon mal hinwollten – und wo wir eigentlich auch wären, wenn wir auf unser Herz hören würden“, schreibt Michael Köckritz vom Auto-Kultur-Magazin „ramp“ in der aktuellen brand eins. Doch heute? Eine Liebeserklärung ans Automobil – von uns gebaut als Collage mit passenden Songs.

brand eins Magazin – Schwerpunkt Lust 39:14

Das brand eins Magazin zum Hören

Hervorragende Recherchen. Spannende Geschichten. Großartige Portraits und echte Einblicke. brand eins steht für ausgezeichneten Journalismus.

Ab sofort gibt’s das beste Wirtschaftsmagazin Deutschlands auch zum Hören. Immer sonntags 11 Uhr auf detektor.fm – und auch als Podcast.

brandeins Magazin - Das Wirtschaftsmagazin zum Hören.

Das Wirtschaftsmagazin zum Hören.


Mit „Lust“ weiterhören: Die Spotify-Playlist

Zu jedem brand eins Magazin suchen wir auch passende Musik raus. Der zugehörigen Spotify Playlist kann man folgen, dann gibt es die neuen Songs jeden Monat automatisch ins Ohr.

Diesmal dabei: Beyonce, die passend zum Interview über Dating für Frauenrechte eintritt, Mutter, Trümmer, Rammstein, Peaches und die Band „Unten Rum“ (und wir versprechen: der Song-Titel ist noch besser, als der Bandname).

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