Cannabis auf Rezept: Aus medizinischer Sicht ist THC erlaubt

Cannabis ist in Deutschland illegal. Aber es gibt Ausnahmen: In seltenen Fällen kann ein Arzt begründen, warum Patienten aus medizinischer Gründen Cannabis konsumieren sollten.

Franjo Grotenhermen 

In Uruquay soll der Verkauf von Marihuana legalisiert werden. Das hat das dortige Parlament entschieden. Damit wäre der südamerikanische Staat weltweit der Erste, in dem Anbau und Verkauf von Marihuana vollständig legalisiert und unter staatliche Aufsicht gestellt werden. Die Hoffnung in Uruquay ist, die Drogenkartelle so besser bekämpfen zu können.

Wie sieht das in Deutschland aus?

Hierzulande gibt es schon seit Jahren Diskussionen darüber, ob Marihuana staatlich kontrolliert ausgegeben werden soll. Einen ersten Schritt in Richtung „kontrollierte Abgabe“ gab es schon 1998 in Deutschland. Einer Patientin war es fortan erlaubt, in der Apotheke ein THC-haltiges Medikament zu kaufen.

In medizinischen Einzelfällen erlaubt

Insgesamt gibt es Deutschland rund 150 Patienten, die Cannabis in der Apotheke kaufen dürfen. Diese besitzen eine Ausnahmegenehmigung von der Bundesopiumstelle.

Dr. Franjo Grotenhermen von der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente“ erklärt, wann eine solche Ausnahmegenehmigung gemacht werden kann, wie sich das Thema aus medizinischer Sicht darstellt und warum die Diskussion mitunter so verzwickt ist.

Warum über die Legalisierung von Cannabis diskutiert wird? Weil es eine Tradition ist. Und Traditionen halten sich recht hartnäckig. – Franjo Grotenhermen