Dalai Lama will nicht wiedergeboren werden

Schafft sich der Dalai Lama ab?

Wenn es nach dem 14. Dalai Lama geht, dann soll es keinen Nachfolger des buddhistischen Oberhauptes geben. Zumindest keinen, der im chinesischen Reich wiedergeboren wird. Das hat vor allem politische Gründe.

Was wenn der Papst plötzlich verkünden würde, dass es nach seinem Ableben keinen Nachfolger mehr geben wird? Wie würde die katholische Kirche weiter machen? Was für viele Katholiken unvorstellbar ist, das könnte bald für die tibetischen Buddhisten wahr werden. Ihr geistliches Oberhaupt, der Dalai Lama, hat in einem Interview mit der Welt am Sonntag angekündigt, dass es nach ihm keinen Dalai Lama mehr geben wird.

Dalai Lama will nicht in China wiedergeboren werden

Nach dem buddhistischem Glauben wird der Dalai Lama nach seinem Tod in einem neuen Körper wieder geboren. In einem Interview äußerte er sich dazu, dass er zwar wiedergeboren würde, aber nicht als Dalai Lama, sondern als einfacher Mensch in einem sehr armen Land. Mit dem Tod des 14. Dalai Lama könnte demnach eine 470 Jahre andauernde buddhistische Tradition zu Ende gehen.

Dalai Lama will 113 Jahre alt werden

Das Ende könnte allerding noch eine Weile dauern. Nach eigenen Angaben, will der 79-Jährige gute 113 Jahre alt werden. Wie sein geplanter Bruch mit der Dalei-Lama-Tradition zu bewerten ist, darüber haben wir mit der Tibetologin Petra Maurer von der Universität München gesprochen.

Wichtig für den tibetischen Buddhismus ist, dass es weiterhin gelehrte Mönche gibt, die den Glauben weiter transportieren.Prof. Dr. Petra Maurer