Dear Reader | Daniel Schreiber über die Funktion von Literatur

Nicht mehr ganz so seltsam und allein

Daniel Schreiber hat das Essay der Stunde geschrieben: Allein. Es kommt gerade zur richtigen Zeit, in der wir uns vielleicht alle ein bisschen alleine fühlen.

Dieser Podcast ist eine Kooperation von piqd.de und detektor.fm


Daniel Schreiber, der vor mehr als zehn Jahren eine sehr gute Biografie über Susan Sontag geschrieben hat, hat während der Pandemie sowas wie das Buch der Stunde verfasst: Allein. Vorher sind von ihm unter anderem noch Geist und Glamour (2007), sowie die hochgelobten Essays Nüchtern (2014) und Zuhause (2017) erschienen.

Er ist dieses Mal zu Gast bei Mascha Jacobs‘ Podcast Dear Reader. Leider nicht in ihrem Arbeitszimmer zwischen ihren Büchern sitzend, sondern aus einem Hotel zugeschaltet. Beide also mal wieder allein, per Videotelefonie miteinander verbunden. Zuvor hatte Mascha Jacobs ihm schon euphorische Nachrichten über sein Essay geschickt, die zusammengefasst sagen sollten: „Durch dein Buch fühle ich mich weniger allein.“ Und so zeichnen die beiden also auf, während sie alleine in ihren Zimmern sitzen.

Für mich ist das Lesen, Literatur lesen, Romane, Essays lesen, Lyrik lesen eines der besten Mittel der Selbstreparatur. Auch eines der besten Mittel, um durch Zeiten wie diese zu kommen.

Daniel Schreiber

Große Kraft der Literatur in Zeiten der Pandemie

In Daniel Schreibers Essay geht es aber nicht nur um selbstbestimmtes Leben abseits der romantischen Supererzählung der Zweisamkeit in Zeiten der Pandemie, sondern auch um Freundschaften, Selbsttäuschungen, Zukunftsfragen, Gärten, Beziehungsweisen, queere Scham und Lektüren. Seine drei mitgebrachten Lieblingstexte sind „Fragmente einer Sprache der Liebe“ von Roland Barthes, „Giovannis Room“ von James Baldwin und „The House of Mirth“ (Das Haus der Freude) von Edith Wharton.

Redaktion