Der Hays-Code – Als das Kino sich selbst zensierte

Super 8: Die Filmreihe „Let’s misbehave“

Unter dem Titel „Let’s misbehave – Hollywood vor dem Hays-Code 1930-1934“ laufen im Arsenal in Berlin 30 Filme aus einer der interessantesten Etappen des alten Hollywood-Kinos. Was macht diese Phase so außerordentlich interessant?

In wenigen Tagen beginnt in Brasilien die Fußballweltmeisterschaft – und Turniere wie dieses bedeuten für die Kinos im Land meist nichts Gutes. Biergärten mit Public Viewing locken und für Filme im Kino bleibt kaum Zeit. Man merkt es auch daran, das bis Mitte Juli kaum größere Blockbuster starten – aus Angst vor dem Flop an der Kasse.

Was also tun? Fußball im Kino zeigen? Oder den Laden gleicht ganz dicht machen, um wenigstens die Betriebskosten zu sparen? Einige Kinos reagieren tatsächlich so, aber eine Lösung ist das natürlich nicht.

Anspruchsvolles Filmprogramm als Strategie

Ein simples Konzept hat sicher mehr Aussicht auf Erfolg, zumindest in den Programmkinos, nämlich: Ein gutes, anspruchsvolles Filmprogramm zu präsentieren, um allen Nicht-Fußballfans ein Alternative zu bieten. Ein Programm haben wir entdeckt, dass uns ganz besonders angesprochen hat, in einem der bekanntesten und besten Programmkinos in Deutschland: dem ‚Arsenal’ in Berlin.

Dort startet parallel zur WM eine Filmreihe mit dem Titel „Let’s misbehave. Hollywood vor dem Hays-Code 1930-1934“. Bis Ende Juli laufen im ‚Arsenal’ 30 Filme aus einer der interessantesten Etappen des alten Hollywood-Kinos – bevor ab 1934 das amerikanische Zensur-System den Hollywoodfilme für viele, viele Jahre radikal beschränkte.

Was es mit dem Hays-Code (oder genauer: Motion Picture Production Code) auf sich hatte, welche Filme unmittelbar davor entstanden und wieso das Kino sich so strenge Selbstbeschränkungen auferlegt hat – Andreas Kötzing diskutiert mit Patrick Wellinski über eine der spannendsten Etappen der Filmgeschichte.

Redaktion