Deutscher Buchpreis 2016 | Philipp Winkler

„Hool“

Heiko, die Hauptfigur aus Philipp Winklers Roman, ist kein gewöhnlicher Fan. Er ist ein Hooligan. Mit seinem Roman „Hool“ steht Philipp Winkler auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2016. Einen Auszug hören Sie hier:

+++ Die Hörproben zum Deutschen Buchpreis 2016 sind leider nicht mehr verfügbar. Weiter geht es ab dem 15. August 2017 mit neuen Folgen auf detektor.fm. +++


Deutscher Buchpreis 2016

Wer sind die 20 Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2016? Wir stellen täglich einen Roman vor.

Der Autor: Philipp Winkler

Philipp Winkler wurde 1986 geboren und wuchs im niedersächsischen Ort Hagenburg, in der Nähe von Hannover, auf. Er studierte Kulturjournalismus und Kreatives Schreiben in Hildesheim. Längere Zeit lebte Winkler im Kosovo, Albanien, Serbien und Japan. Heute wohnt er in Leipzig. Der Autor hat bereits in Literaturmagazinen und -anthologien veröffentlicht. 2008 erhielt er den Joseph-Heinrich-Colbin-Preis. Für seinen Debütroman „Hool“ wurde Winkler mit dem Retzhof-Preis für junge Literatur des Literaturhauses Graz ausgezeichnet.

Das Buch: „Hool“

Heiko Kolbe ist Mitte Zwanzig und liebt Hannover 96. Doch der Protagonist aus Philipp Winklers Roman ist nicht unbedingt das, was man als gewöhnlichen Fan bezeichnen würde. Denn Heiko ist ein Hooligan.

Aufgewachsen im trostlosen Plattenbau, ohne Mutter, dafür mit alkoholkrankem Vater, sucht er in der Szene Halt und Kameradschaft. Zusammen mit seinen Freunden verprügelt er regelmäßig Fans gegnerischer Fußballmannschaften oder hängt ab und trinkt Bier. Ab und zu gibt es Treffen mitten im Nirgendwo, bei denen Heiko und seine Kameraden auf verfeindete Hooligans stoßen – geplant, versteht sich – um sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.

Heikos Leben ist eine Welt voller Brutalität und Gewalt. Immer wieder tauchen Szenen auf, in denen Schriftsteller Philipp Winkler detailliert die Schlägereien der Hooligans beschreibt. Nichts für Leser, die sich die Vorstellung von blutenden Wunden und zertrümmerten Zähnen ersparen wollen.

Doch es lohnt sich. Denn Philipp Winkler erzählt von einer verschlossenen Welt, die den meisten Menschen unbekannt ist. Und das in einer Sprache, die weder Gewalt verherrlicht noch von ihrem rohen Ausmaß ablenken will.

Eine Hörprobe, gelesen von Christian Bollert, gibt es hier:

Auszug aus dem Roman „Hool“ von Philipp Winkler.Sprecher: Christian Bollert | detektor.fm