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Das Cover des neuen Romans von Franzobel schmückt das gleichnahmige Gemälde des französischen Malers Théodore Géricault: „Das Floß der Medusa“. Foto: | Foto: detektor.fm / Zsolnay Verlag
Das Cover des neuen Romans von Franzobel schmückt das gleichnahmige Gemälde des französischen Malers Théodore Géricault: „Das Floß der Medusa“. Foto: | Foto: detektor.fm / Zsolnay Verlag

Deutscher Buchpreis 2017 | Franzobel

„Das Floß der Medusa“

Franzobels neuer Roman „Das Floß der Medusa“ handelt vom Überlebenskampf auf hoher See und dem Zerfall moralischer Werte. Das Buch ist für den Deutschen Buchpreis 2017 nominiert.

+++ Die Hörproben zum Deutschen Buchpreis 2017 sind leider nicht mehr verfügbar. Weiter geht es ab dem 14. August 2018 mit neuen Folgen auf detektor.fm. +++

Deutscher Buchpreis

Wer sind die 20 Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2017? Wir stellen täglich einen Roman vor.

Der Autor: Franzobel

Franzobel wird 1967 in Oberösterreich als Franz Stefan Griebel geboren. Schon während seines Germanistikstudiums in Wien, das er 1994 abschließt, arbeitet er als freier Schriftsteller sowie als Komparse am Wiener Burgtheater. Franzobel ist der Künstlername des populären und durchaus polarisierenden Schriftstellers und Malers, dessen Werke vom Dadaismus beeinflusst sind. Seine Theaterstücke, Prosa- und Lyrik-Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2002 den Arthur-Schnitzler-Preis. Bei Zsolnay erschien zuletzt sein Krimi „Groschens Grab“ (2015). Für seinen Roman „Das Floß der Medusa“ ist Franzobel nach 2005 („Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik„) zum zweiten Mal für den Deutschen Buchpreis nominiert. Heute lebt er unter anderem in Wien.

Das Buch: „Das Floß der Medusa“

Es ist ein Donnerstag im Jahr 1816, als der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß auf dem Meer treibend entdeckt. Während er zunächst Berber oder Händler darauf erwartet, erkennen seine Augen kurze Zeit später die ausgemergelten und von der Sonne ausgezehrten Körper von 15 Schiffsbrüchigen. Sie sind die letzten Überlebenden von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See ausgeharrt haben.

Da es in den Rettungsbooten zu wenig Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Der Hobbsche Kampf aller gegen alle, bei dem die Moral nur noch eine Nebenrolle spielt, beginnt. Statt einander zu helfen, töten sich die Menschen gegenseitig und fressen das Fleisch der Toten. Wie hoch ist der Preis des Überlebens und in welchem Maß werden moralische Regeln dafür über Bord geworfen?

Die Analogie zum Schiffsunglück der französischen Fregatte Medusa vor der Westafrikanischen Küste 1816 überträgt Franzobel in „Das Floß der Medusa“ auf so naheliegende wie geniale Weise auf die aktuelle Situation der flüchtenden Menschen im Mittelmeer. Den Mythos, der sinnbildlich für das Scheitern der Zivilisation steht, erzählt er aus der Sicht der Schiffsbrüchigen. Daraus entsteht ein hochinteressantes Portrait des Spannungsverhältnisses zwischen Überleben und Entmenschlichung durch den moralischen Zerfall.

Sprecher: Christian Bollert - Foto: Dirk Skiba | Zsolnay Verlag

Foto: Dirk Skiba | Zsolnay Verlag
Auszug aus dem Roman „Das Floß der Medusa“ von Franzobel.Sprecher: Christian Bollert

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