Der Deutsche Buchpreis kürt jedes Jahr den besten deutschsprachigen Roman. Wir stellen euch täglich einen der 20 nominierten Titel vor. Heute: „Die Infatin trägt den Scheitel links“ von Helena Adler.
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Wer sind die Nominierten für den deutschen Buchpreis 2020? Wir stellen jeden Tag einen Roman vor. Heute: „Die Infantin trägt den Scheitel links“ von Helena Adler.
Helena Adler wurde 1983 in Oberndorf bei Salzburg in einem Opel Kadett geboren. Später hat sie Malerei am Mozarteum studiert, sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg. Über die Jahre konnte man diverse Ausstellungen und Kunstaktionen der Autorin besuchen und sie hat in Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht.
Heute lebt Helena Adler als Autorin und Künstlerin in der Nähe von Salzburg.
Dass sie, die jüngste Tochter, das zarte Kind, den Bauernhof ihrer Eltern abfackelt, ist nicht nur ein Versehen, es ist auch Notwehr. Ein Akt der Selbstbehauptung gegen die Zumutungen des Heranwachsens unter dem Regime der Eltern, einer frömmelnden, bigotten Mutter und eines Vaters mit einem fatalen Hang zu Alkohol, Pyrotechnik und Esoterik. Von den älteren Zwillingsschwestern nicht zu reden. Zwei Eisprinzessinnen, die einem bösen Märchen entsprungen sind und ihr, der Infantin in Stallstiefeln, übel mitspielen, wo sie nur können. Und natürlich fehlen auch Jäger, Pfarrer und Bürgermeister nicht in dieser Heuboden- und Heimatidylle, die in den schönsten Höllenfarben gemalt ist und in der es so handfest und herzhaft zugeht wie lange nicht.
Dieses Buch ist ein Fanal, ein Feuerwerk nach dem Jüngsten Gericht unter dem Watschenbaum. Es erzählt von Dingen, als gingen sie auf keine Kuhhaut. Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr großer Spaß!
Gelesen wird „Die Infatin trägt den Scheitel links“ von Aileen Wrozyna.
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