Deutscher Buchpreis | Sepp Mall

„Ein Hund kam in die Küche“

Die Jury des Deutschen Buchpreises legt jedes Jahr ihre Liste mit den besten 20 Romanen des Jahres vor. 2023 ist einer davon „Ein Hund kam in die Küche“ von Sepp Mall.

Deutscher Buchpreis

Wer sind die Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2023? Wir stellen jeden Roman einzeln vor: „Ein Hund kam in die Küche“ von Sepp Mall.

Der Autor: Sepp Mall

Sepp Mall, 1955 in Graun (Südtirol) geboren, studierte in Innsbruck und lebt als Schriftsteller in Meran. Er erhielt diverse Preise und Stipendien, etwa den Meraner Lyrikpreis, das Staatsstipendium des österreichischen Bundesministeriums und das Große Literaturstipendium des Landes Tirol. Sein Roman „Wundränder“ wurde 2005 zum „Innsbruck-liest“-Buch gewählt und ist heute Schullektüre. Zuletzt erschienen sein Roman „Hoch über allem“ (Haymon 2017) und der Gedichtband „Holz und Haut“ (Haymon 2020).

Das Buch: „Ein Hund kam in die Küche“

Krieg und NS-Zeit aus der Sicht eines Kindes. Ein Roman über die Südtiroler Auswanderung und die NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung.

Eine Familie aus Südtirol entscheidet sich 1942 im Zuge der „Option“ für die Auswanderung ins Deutsche Reich. Der 11-jährige Ludi erzählt von den letzten Tagen im Dorf und der ersten Station im Deutschen Reich: Innsbruck. Auf Anweisung der Ärzte muss sein behinderter Bruder Hanno in eine Anstalt bei Hall gebracht werden. Die restliche Familie zieht weiter nach Oberösterreich. Der Vater wird in die Wehrmacht eingezogen und auch Hanno kehrt nicht mehr zurück. Ein Brief aus einer „Heil- und Pflegeanstalt“ des Reiches ist alles, was der Familie von ihm bleibt. Sepp Mall gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller Südtirols, der sich in seinem Werk mit komplexen Themen der jüngsten Zeitgeschichte auseinandersetzt. Wie lässt sich das Unbegreifliche verstehen und wie überlebt man ein kollektives Trauma?

Ein Roman wider das Vergessen: über die NS-„Euthanasie“, Mitläufertum, das Auswandern und Heimkehren.

„Ein Hund kam in die Küche“ wird gelesen von Lukas Auer. Das Audio wurde produziert von Henrike Heidenreich.

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Redaktion