Und plötzlich gehts um die Wurst: treibt der Iran-Konflikt die Wurstpreise in die Höhe?

Irans Präsident Ahmadinedschad und die Bratwurst haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Doch jetzt soll der Iran-Konflikt Schuld daran sein, dass die Wurst teurer wird. Was ist dran?

Gero Jentzsch 

Mahmud Ahmadinedschad hat es nicht leicht dieser Tage. Sein Land, der Iran, ist auf der weltpolitischen Bühne geächtet. Jetzt trifft ein neuer Vorwurf ins Schwarze, zumindest was deutsche Geschmäcker angeht: der Iran-Konflikt soll der Grund dafür sein, dass die Bratwurst teurer wird.

Der Iran nämlich exportiert einen Großteil des Schafsdarms, der hierzulande bei uns die Würste in ihrer Form hält. Und so las man dieser Tage beinahe hysterische Meldungen: in Franken seien die „Metzger in heller Aufregung“, schrieb der Bayrische Rundfunk. Die Bratwursthersteller müssten zur Grillsaison wohl ihre Preise erhöhen, mahnte Radio Hamburg. Die Lübecker Nachrichten wissen gar: „Schlachter stöhnen“. Und N24 übt sich in Beruhigung: die Bratwurst würde trotz allem kein „Luxusessen“ werden, zitiert der Sender einen Großhändler.

Auch unsere Redaktion war von Sorge ergriffen. Die Frage, was wohl dran sei an dieser Medienposse, die sich seit Tagen durch die Zeitungsseiten und Nachrichtensendungen wurstelt – sie lag uns schwer im Magen.

Doch: Entwarnung kam prompt, und zwar vom Deutschen Fleischerverband. Was es sich mit der Preisentwicklung im Wurst-Markt auf sich hat, erklärt Verbandssprecher Gero Jentzsch.