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Bild: sisqu | pixelio.de

Reportage und Hörspiele – Die “Freistunde” im August

In der „Freistunde“ nehmen wir uns Zeit: für Essays und Gedanken, Features, Reportagen und Portraits. Diesen Monat: eine Nachlese zu 100 Tagen Papst Franziskus – und die Gewinnerproduktionen des 11. Internationalen Hörspielwettbewerbs.

Die Freistunde, immer sonntags zwischen 18 und 19 Uhr, ist die Stunde, in der wir uns Zeit nehmen wollen. Zeit für Radio, das sonst immer seltener ein Zuhause hat. Hintergründige, lange Stücke, Portrais und Reportagen, aber auch Hörkunst und „Kino für den Kopf“.

Wir senden in diesem Monat die Gewinner-Produktionen des 11. Internationalen Hörspielwettbewerbs, dessen Medienpartner detektor.fm war. Und zum Beginn des Monats gibt es einen Bonus – aber hören Sie selbst:

04. August: 100 Tage Papst und „Ach ja, sagt der Löwe“

„Die Geschichte ist eine Prophetin“ – Reportage von Øle Schmidt

Es passiert selten. Aber wenn, dann ist es ein Welt-Ereignis. Ein neuer Papst. Oberhaupt von 1 Milliarde Gläubigen. In der Politik ist es üblich, Neuen im Amt 100 Tage Schonfrist zu geben. Diese Zeit ist für Papst Franziskus vorbei. Zeit, sich einmal in seinem Heimatland umzuhören: denn zum ersten Mal stammt ein Papst aus Lateinamerika. Was halten die Menschen dort von Franziskus, der sich als Kirchenrebell gibt? Und was hat er mit ihren Lebensbedingungen zu tun? Zu Besuch in San Cristóbal de Las Casas, einer rebellischen Stadt im Süden Mexikos. Eine Nachlese zu 100 Tagen Papst Franziskus – von Øle Schmidt.

Ach ja, sagt der Löwe – Hörspiel von Mathias Wittekopf

detektor.fm sendet in diesem Monat die Gewinner-Produktionen des 11. Internationalen Hörspiel-Wettbewerbs – und beginnt mit dem „Besten Langhörspiel“. Es kommt von Matthias Wittekopf, heißt „Ach ja, sagt der Löwe“ und entstand aus einem Hörspiel-Workshop, an dem sieben erwachsene Männer mit geistiger Behinderung teilnahmen. Nichts war vorgegeben. Stattdessen werden die Stimmen und Klänge, die bei Unterhaltung und Spiel erzeugt wurden, zu einer Collage in Form eines Klangbilderbuches zusammen gesetzt. Für die Jury war es unter allen Einreichungen das Hörspiel, das sich am weitesten aus dem Fenster gelehnt hat: „Es hat etwas riskiert: nämlich die gängigen Hörspielerwartungen zu enttäuschen.“

11.August: „Schnittstelle MJ“ – Hörspiel von Julia Vorkefeld und Elena Zieser

Die Auszeichnung „Beste Regie“ erhielten Julia Vorkefeld und Elena Zieser für ihr Stück „Schnittstelle MJ – Who is bad“. Der Inhalt: Michael Jackson. Jackson ist ein Cyborg. Der letzte Körper der Popikone ist verstorben und die Maschine braucht einen neuen Wirt. Ihr Opfer wird der Rationalist Biermösl, ein Berliner Programmierer, der seinem Schicksal nicht entgehen kann. Auch seine Freundin Angelika verfällt der Maschine, was schreckliche Konsequenzen haben wird. Ein Grusel-Science-Fiction-Drama im Berlin der Gegenwart. In den Augen der Jury ist den Autorinnen „ein Stück gelungen, das sowohl durch seine Herangehensweise als auch durch seine virtuose und sensible Inszenierung besticht“.

18. August: „Wir träumen Meret“ – Hörspiel vom Kollektiv Frei_Raum

„Wir träumen Meret“ ist ein Hörspiel, das sich mit der Künstlerin Meret Oppenheim auseinandersetzt. Ein Spaziergang zu ihrem Brunnen am Waisenhausplatz in Bern wird zu einer Spurensuche in und nach Meret Oppenheims Arbeitsweise. Ausgehend von Oppenheims Zitat „Der Künstler träumt für die Gesellschaft“ folgen wir dem lebenslangen Dialog mit ihren Träumen sowie den Zeugen ihrer künstlerischen Überzeugung. Der Jury war das den Preis für „Beste Idee und Klanggestalt“ wert – denn dem Kollektiv Frei_Raum „gelingt es, in einer experimentellen Annäherung an ein Kunstwerk und seine Künstlerin, einen vielschichten und reizvollen Klangraum sowie eine bestechende akustische Virtualität zu erzeugen.“

25. August: „Ich mach’s kurz – berufstätig“ von Jan Frederik Vogt sowie
„Das Landsberger Johnny-Cash-Magnettonband-Palimpsest“ von Thomas Glatz und Florian Schenkel

Lobende Erwähnungen erhielten Jan Frederik Vogt für „Ich machs kurz – berufstätig“. Die Story: Annette Myer ruft ihre Freundin Heike an, um ihr von einer neuen Anstellung zu erzählen. Doch niemand ist zu Hause und der Anrufbeantworter geht an – Annette Mayer erzählt von den neuen Ereignissen in ihrem Leben, bis das Band voll ist. Die Jury findet, das „überrascht und überzeugt durch die bemerkenswert gute Darstellung einer Persönlichkeit, die sich in maßloser Ausführlichkeit mitteilt. Komik gewinnt das Stück dadurch, dass es im begrenzten, aber offensichtlich totalen Freiraum eines Anrufbeantworters spielt.“

Thomas Glatz und Florian Schenkel lassen ihre Produktion „Das Landsberger Johnny-Cash-Magnettonband-Palimpsest“ auf einem Speicher in der Nähe von Landsberg beginnen. Dort werden Magnettonbandaufnahmen gefunden. Es scheinen frühe Probeaufnahmen von Johnny Cashs erster Band, der „Landsberg Barbarians“ zu sein, die teilweise überspielt wurden und nun zwischen „Einstürzenden Neubauten“ und einem Konzertmitschnitt bei den Chaostagen Untermeitingen durchblitzen. Die Musikfachwelt rätselt. Konnte Johnny Cash tatsächlich „Lechroeanisch“? „Anhand eines überraschend gefundenen Magnettonbandes mit Aufnahmen der ersten Band von Johnny Cash wird von der Regie ein durchgehend griffiges Zeit- und Klangbild entworfen. Historische und klangliche Schichtungen werden ironisch gebrochen erzählt.“, lobt die Jury.

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