Was wichtig wird | Die jungen Jahre der Alten Meister

„Das beamt uns 20 Jahre zurück!“

Die Staatsgalerie Stuttgart, zusammen mit den Hamburger Deichtorhallen, bereitet gerade etwas Großes vor: eine Ausstellung zum Frühwerk von Baselitz, Richter, Polke und Kiefer. Warum dieses Konzept ein bisschen unangenehm ist, darüber haben wir mit Elke Buhr vom Monopol Magazin gesprochen.

Bald startet die Ausstellung „Die jungen Jahre der Alten Meister“ in der Staatsgalerie Stuttgart. Götz Adriani kuratiert das Frühwerk von Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke und Anselm Kiefer. Hört sich nach einem absoluten Kunst-Blockbuster an. Soll es auch.

Plumpe Blockbuster-Ausstellung

Eigentlich versuchen Museen seit Jahren, von einer puren Chartshow in den Ausstellungen wegzukommen. Hier aber stellt Götz Adriani vier Männer aus, die das Ranking der teuersten deutschen Kunst mit anführen. Außerdem ist der Kurator selbst inzwischen 78 Jahre alt. Drei der vier Ausgestellten leben noch und sind ähnlich alt.

Dann wird darauf referiert, dass diese vier die seit Jahrhunderten marginalisierte deutsche Kunst wieder nach vorne gebracht hätten. Das ist doch doppelt absurd. – Elke Buhr, Monopol-Magazin

Möglichkeiten und Personen, so eine Ausstellung zu Frühwerken der deutschen zeitgenössischen Kunst „diverser“ zu gestalten, hätte es aus Sicht von Elke Buhr gegeben. Man hätte zum Beispiel Katharina Sieverding gegenhalten können. Und dann gibt es ja auch noch die internationale Szene.

So wird dieses rückwärtsgewandte und provinziell deutschlandfixierte Ausstellungskonzept am Ende aber wahrscheinlich noch nicht mal den Werken gerecht, die so pompös abgefeiert werden sollen. – Elke Buhr, Monopol-Magazin

Über das Konzept der Ausstellung „Die jungen Jahre der Alten Meister“ und über die Wochenendtipps hat detektor.fm-Moderator Nico van Capelle mit Elke Buhr vom Monopol-Magazin gesprochen.


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