Kino | Focus, Still Alice, Chappie

Ein Hang zum Vergessen und ein Roboter mit Herz

Man nehme drei Gauner, ein wenig Drama und eine Prise Science-Fiction: Fertig sind die Kinostarts der Woche. Unter ihnen ist auch ein Oscarpreisträger. Kinoexpertin Anna Wollner über die neusten Filme.

Focus

Will Smith ist zurück: Nach einem Superheld mit Alkohlproblem und einem Geheimagenten auf Alienjagd spielt der 46-Jährige nun den Gangster Nicky Spurgeon. Er verdient sein täglich Brot mit Trickbetrug und hat eine Schwäche für die Kleinkrimenelle Jess.

Die verwegene Blondine, verkörpert von der Australierin Margot Robbie, ist beim Altmeister der Gaunerei in der Ausbildung. Gemeinsam plant sie mit Spurgeon den ganz großen Coup. Doch noch bevor dieser stattfindet, streiten sie sich. Jess wandelt sich vom Lehrling des Trickbetrügers zur Gegenspielerin. Das Fazit von Kinoexpertin Anna Wollner: Nicht sehenswert.

Der Film ist nichts anderes, als eine einzige Trickbetrügerei. Er will nämlich nur an unser Geld als Zuschauer. – Anna Wollner

Still Alice – Mein Leben ohne gestern

Hochgelobt und preisgekrönt –  „Still Alice“ ist ein Hollywood-Drama mit Tiefgang und Starbesetzung. Regisseur Richard Glatzer traut sich mit diesem Film an ein besonders sensibles Thema heran: Alzheimer. Doch anders als seine Vorgänger zeigt dieser Film nicht den Leidensweg eines alten Mannes. Im Mittelpunkt steht eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht.

Alice ist erfolgreiche Professorin für Linguistik. Sie führt eine glückliche Ehe und hat drei Kinder. Eigentlich ist alles perfekt, wären da nicht die kleinen geistigen Aussetzer.  Alice vergisst zunehmend Dinge, hat keine Orientierung beim Joggen und verliert in Vorträgen den Faden. Gemeinsam mit ihrer Familie versucht sie gegen das Alzheimer anzukämpfen.

Für ihre Rolle der Alice erhielt Schauspielerin Julaine Moore vor wenigen Wochen den Oscar. Auch Anna Wollner ist voller Lob.

Unbedingt Taschentücher mit ins Kino nehmen. – Anna Wollner

Chappie

Schon wieder künstliche Intelligenz im Kino?  Spätestens seit C3Po und R2D2 wünsch sich doch jeder einen Roboter als Freund. Kein Wunder also, dass im dritten Kinostart der Woche ein Droide mit Herz im Mittelpunkt steht.

Im Johannesburg des Jahres 2016 hat die Polizei Mühe, die Kriminalität unter Kontrolle zu bringen. Helfen soll ihr deshalb eine Einheit aus schwer bewaffneten Droiden. Enwickelt wurden sie vom jungen Robotikforscher Deon Wilson. Er hat eigentlich ein viel größeres Ziel: Er will einen Roboter bauen, der menschlich ist. Gesagt, getan. Mithilfe eines USB-Sticks verschafft der junge Forscher einer seiner Kreationen nicht nur Gefühle, sondern auch ein Gewissen.

Doch sein Roboterziehkind Chappie gerät in die falschen Hände. Anstatt für das Gute zu kämpfen und Gesetzeshüter zu sein, wird Chappie ein echter Gangster.

Dieser Film ist eine Mischung aus Feel-Good-Movie und Dystopie – Anna Wollner

Neugierig? Mehr Informationen über die neusten Filme gibts von Kinoexpertin Anna Wollner im Gespräch mit Moderator Alexander Hertel.

Hält nur dann die Klappe, wenn man sie darum bittet:Anna Wollner 

Redaktion