Die GEZ wandelt sich, die ARD-Talkshows werden immer austauschbarer, Autoren heben zu Lobliedern auf die Kopie oder das Digitale an. Und für viele gilt noch deutlicher: privat war gestern. Medienwandel in 2011…
Die Medien nehmen in unserer vernetzten Welt ja so etwas ein wie die vierte Säule im Staat. Und auch wenn wir sie jeden Tag aufblättern, lesen, anschauen, anhören oder anklicken – was sich dort bewegt und verschiebt, im Medien-Dschungel, vergessen wir oft. Grund genug also, einmal einen Schritt zurück zu treten, und zu schauen: was bewegte die Medienwelt im Jahr 2011?
Die Medienexperten Kai-Hinrich und Tim Renner wissen: wer das Internet versteht, für den birgt es nicht nur Risiken – sondern auch zahlreiche Chancen. Ihr neues Buch „Digital ist besser“ ist folgerichtig: ein optimistischer Online-Leitfaden. „Warum das Abendland auch durch das Internet nicht untergehen wird“ wollen die Brüder Renner beantworten mit ihrem Buch. Wir fragen nach, wie die Antworten ausfallen.
Gehasst, verdammt, vergöttert: Die BILD verkauft sich jeden Tag über drei Millionen Mal – und das, obwohl sie angeblich keiner liest. Eine Studie in diesem Jahr kommt zu dem Schluss: Das Axel-Springer-Blatt ist vieles, aber keine Zeitung. Was dann? Das wollten wir von den Studienmachern wissen.
Irgendwo zwischen Jauch und Will, Maischberger und Plaßberg und Beckmann verliert man die Orientierung: denn Gäste wie Themen sind immer stärker identisch. Warum das ein Problem wird, erklären uns die Macher einer neuen Studie im August.
Dass sie sein müssen, ist eigentlich breit akzeptiert: die Rundfunkgebühren ermöglichen Deutschland einen unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wie sie aber eingetrieben werden, die Rundfunkgebühren, das stößt zunehmend auf Unverständnis. So möchte die GEZ ab 2013 genau wissen, aus welchen Gründen man denn eigentlich umzieht. Wieso das so ist, erklärt uns ein Datenschützer.
Ein renommierter Rundfunkrechtler hingegen hält die gesamte Gebührenreform für „nicht vertretbar“: denn zahlen soll ab 2013 auch, wer gar keine Geräte besitzt. Warum der Verfassungsrichter Degenhart da mit Klagen rechnet, hat er im Gespräch bei uns begründet.
Nie war kopieren einfacher: Musik, Text, Film – alles digital reproduzierbar. Das ist eine Kulturleistung, sagt Dirk von Gehlen. Sein Buch „Mashup – Lob der Kopie“ will die Kopie aufwerten. Ein Gespräch über Originalität, Erlösmodelle und die Einsicht: „Wir können nicht nicht kopieren“.
Bei aller Netzeuphorie: auch die Stimmen der Mahner werden lauter. Einen zunehmenden Verlust der Privatsphäre durch das Netz sieht Dominik Höch. Der Rechtsanwalt und Co-Autor des Buches «Privat war gestern. Wie Medien und Internet unsere Werte zerstören.» erklärte uns, warum.