DOK Diaries | Feeling Trumped, Gwendolyn, Dying Breed

Gwendolyn & Trump

Wir begleiten das DOK Leipzig mit einem Mini-Podcast. Diesmal mit den Filmen „Feeling Trumped“, „Gwendolyn“, „Dying Breed“ und „Where is Eva Hipsey“.

In dieser Ausgabe der „DOK Diaries“ sprechen Malte Springer und Christian Eichler über folgende Filme:

Feeling Trumped – Filmmakers Unite

13 Kurzfilme, die den amerikanischen Gemütszustand nach Beginn der „Ära Trump“ einfangen sollen, werden von Filmemacher Jay Rosenblatt unter dem Titel „Filmmakers Unite“ zusammengetragen und in Reihenfolge gebracht. Der Titel, das gibt Rosenblatt selbst zu, ist gleichzeitig eine Kampfansage an die menschenverachtende Politik des derzeitigen Regimes. Kaum verwunderlich da, dass Trump selbst wahlweise als mexikanische Pinata verhauen oder kleinwüchsige Mörderpuppe à la „Chucky“ verbrannt wird. Doch neben Frust und Angst ist es vor allem die Hoffnung, die im Gedächtnis bleibt: ein Cartoonzeichner, der seinen politischen Antrieb zurückgewinnt; ein Bruderpaar, dass sich trotz gegensätzlicher politischer Ansichten wieder annähert.

Dying Breed

Ein Jahr lang hat Mick Catmull drei Farmerfamilien im britischen Cornwall begleitet. Herausgekommen ist ein enfühlsames Portrait über einen Lebensstil der vielleicht bald verloren gehen wird.

Where is Eva Hipsey?

Im abstrakt gehaltenen, audiovisuellen Essay der Irin Orla McHardy entdeckt eine einsame Frau die Liebe zum Geräusch. Mit einem altertümlichen Rekorder hält sie beispielsweise die Geräusche ihres leeren Hauses auf, um sie sich später anzuhören – sie wolle ja nichts verpassen. Auch der Film selbst spielt hervorragend mit vage bebilderten, kontrastierenden Klangteppichen.

Gwendolyn

Gwendolyn Leith ist Mitte 60, Anthropologin, spricht eine Handvoll Sprachen fließend, hält mehrere Weltrekorde im Gewichtheben, hat einen bösartigen Tumor hinterm Ohr – nach einer Vielzahl Operationen ist ihr Gesicht teilweise gelähmt – und schreibt an ihrem neuen Buch. Was dabei in ihrem Kopf vorgeht, kann man auch nach Schauen der Doku nur erahnen, denn Gwen neigt weder zu Selbstdarstellung noch allzu öffentlicher Gefühlsduselei. Dass Regisseurin Ruth Kaaserer die Form dem Inhalt perfekt anpasst, auf Inszenierungen, Vertonung und jegliche Sentimentalität verzichtet, unterstreicht die enorme Stärke des Films und der Person.

detektor.fm-Moderator Christian Eichler trifft sich während des DOK Leipzig jeden Morgen mit Malte Springer von der Schaubühne Lindenfels auf einen Kaffee. In den „DOK Diaries“ besprechen sie die Filme, die sie auf dem DOK Leipzig gesehen haben. Wer mehr von den beiden hören will, kann das in ihrem wöchentlichen Film-Podcast „Pengcast“.

Redaktion