East vs. West: London hinter den Olympia-Kulissen

Gold, Glamour, Jubelschrei – die ganze Welt schaut dieser Tage auf die Olympischen Spiele 2012, und damit auf die ärmsten Stadtviertel Londons. Wir fragen uns: was passiert, wenn die Kamera aus ist?

Jürgen Krönig 

Schon immer zählten Hackney und Stratford zu den ärmsten Vierteln Londons. Zerbombt im zweiten Weltkrieg wurden sie nach 1945 schnell und billig wieder aufgebaut. Hier leben die Mittellosen der Stadt, in den Straßen wird mit Drogen gedealt und es gibt nicht selten Schießereien. Doch das Image verändert sich seit einigen Jahren.

East London ist ein extrem interessantes, multiethnisches Viertel. – Jürgen Krönig

Seit der feierlichen Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 ist von Armut und Kriminalität in Hackney oder Stratford kaum noch etwas zu sehen. Im Gegenteil: der Glamourfaktor Ostlondons scheint von Tag zu Tag zu steigen. Knapp zwölf Milliarden Euro sind investiert worden, um das Stadtbild aufzuhübschen. Neben dem Olympischen Dorf verbesserte die Stadt Infrastruktur und Straßen, erneuerte Bürgersteige und bepflanzte sie mit Bäumen.

Doch wie nachhaltig ist Olympia wirklich? Kann der Unterschied zwischen dem armen Osten und dem reichen Westen der Stadt dadurch überwunden werden?

Darüber haben wir mit dem Journalisten Jürgen Krönig gesprochen. Er ist Auslandskorrespondent für „Die Zeit“ in London.