Fest.Spiel.Radio #9: Die freie Szene und das Stadttheater

Freie Szene und Stadttheater sind wie Hund und Katz: Das geht nicht zusammen. Oder doch?

Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat ein Stadttheater, das von der öffentlichen Hand finanziert wird. Diese Theater sind im 18. und 19. Jahrhundert als bürgerlicher Gegenpol zum Hoftheater entstanden und sollten auch denen Kultur zugänglich machen, die es sich zwar leisten konnten, aber keine Aristokraten waren.

Alexander Karschnia 

Mittlerweile steht der Begriff „Stadttheater“ für eine Institution, die bestenfalls eine Art Lebensmittelpunkt der Stadt sein soll, ähnlich wie ein Marktplatz. Praktisch wird das Theater aber immer wieder dafür kritisiert, ein elitärer Kulturbunker für Bildungsbürger zu sein.

Den Gegenpol dazu bildet die freie Szene, Theatertruppen und -häuser, die nicht vom Staat finanziert werden. Die sind oft nicht an einen Ort gebunden und haben mittlerweile den Ruf, das bessere, gewagtere Theater zu spielen und eben nicht nur Bildungsbürger anzuziehen.

Beide Seiten lagen lange Zeit im Clinch miteinander. Durch zunehmende Einsparungen wird aber mittlerweile der Ruf nach einer Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten immer lauter. Wie die aussehen kann und wie sich die freie Szene vom Stadttheater abgrenzt, haben wir mit Alexander Karschnia besprochen. Er ist einer der Köpfe hinter der Performancetruppe andcompany&Co. und beschäftigt sich intensiv mit dem Verhältnis zwischen Stadttheater und freier Szene.


Fest.Spiel.Radio – ist eine Kooperation mit dem Leipziger Centraltheater anlässlich der Leipziger Festspiele.

 

Redaktion