Filmmuseum Düsseldorf: Der Heimatfilm im deutschen Kino

Ein relativ unverkrampfter Umgang mit dem Begriff „Heimat“ war für viele deutsche Filmemacher lange Zeit undenkbar – ein verstaubter Heimatbegriff beherrschte die Vorstellung. Dass sich der Heimatfilm über mehr als grüne Wiesen und heitere Menschen definiert, zeigt das Filmmuseum Düsseldorf.

Böse Stimmen behaupten, der Heimatfilm sei das einzige Filmgenre, dass speziell durch das deutsche Kino geprägt wurde. Dabei denkt man natürlich zuerstan die Filme der 1950er Jahre, die in der Bundesrepublik entstanden sind und darin war meist wenig Platz für die Verbrechen der NS-Zeit und stattdessen gab es romantische Schnulzen à la „Grün ist die Heide“. Gerade solche Filme sorgten dafür, dass der Begriff Heimatfilm in Deutschland eigentlich lange Zeit verpöhnt war.

Heimat ist das Wort für das Gefühl des Geborgenseins.

Michael Girke  

Eine Filmreihe im Filmmuseum Düsseldorf hinterfragt das Klischee der Heimatfilme, indem es dem Thema einen neuen Fokus gibt. Dabei geht es weniger um eine Rehabilitation der Heimatfilme aus den 1950er Jahren als um eine Neudefinition des Begriffes „Heimat“ im deutschen Kino. Die Filmreihe spannt einen Bogen von den 1930er Jahren bis in die heutige Zeit. Darüber haben wir mit dem Kurator der Filmreihe Michael Girke gesprochen.