Forschungsquartett | Der Zoo als Artenschützer – (k)ein Widerspruch?

Die Rolle des Zoos ist im Wandel – er steht nicht nur für Freizeitvergnügen oder Sensationslust, viele Zoos engagieren sich verstärkt im Artenschutz. Beim Schutz bedrohter Arten sollen nun Daten über die Lebensweise der Tiere helfen.

Dalia Amor Conde 

Der Zoo ist für viele das perfekte Ausflugsziel. Man kann dabei sein, wenn Pinguine gefüttert werden, wenn die Elefanten sich im Dreck suhlen oder die Babygiraffe zum Zaun stakst. Wo sonst könnte man Tiere in solcher Vielfalt und vor allem so nah sehen?

„Zoos als Artenschutzzentren“

Doch der Zoo kann und muss mehr als nur unterhalten. Die Forscher vom Max-Planck-Institut für demographische Forschung in Rostock fordern deshalb eine stärkere Rolle des Zoos im Artenschutz. Denn viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Eine besondere Rolle spielen dabei „demographische Daten“ der Tiere, die Zoos den Forschern liefern können. Denn über viele Tiere ist bisher zu wenig bekannt.

Das Artenschutzteam vom Max-Planck-Institut sammelt viele demographische Daten, um mehr über  die Arten zu erfahren und bedrohte Tierarten vor dem Aussterben zu schützen. Wissenschaftler und Zoobetreiber arbeiten daher beim Artenschutz und bei der biologischen Vielfalt immer enger zusammen.

Einige Zoos haben ihre wichtige Rolle bereits erkannt, wie zum Beispiel der Zoo in Leipzig. Anke Werner über den „Zoo der Zukunft“ in Leipzig und die Forschungen am Max-Planck-Institut.

Wenn es Zoos noch nicht geben würde, man müsste sie erfinden. – Jörg Junhold, Präsident des Weltzooverbandes und Zoodirektor in Leipzig

+++Das Forschungsquartett in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft+++

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