Forschungsquartett | Therapien für Flüchtlinge

Krieg, Gewalt, Folter, Vergewaltigungen. Unsagbare Schrecken erleben Menschen auf der Flucht aus ihren Heimatländern. Doch es gibt Therapien, die Flüchtlinge von ihren Traumata befreien können.

Maggie Schauer 

Für das angelaufene Jahr rechnet die UNO mit mehr als vier Millionen Flüchtlingen allein aus Syrien. Das sind immerhin rund ein Viertel aller Flüchtlinge weltweit. Die Erfahrungen der Flucht führen häufig zu psychischen Störungen, die es den Menschen schwer machen, im Alltag zurecht zu kommen.

Gibt es Wege, um die Flüchtlinge von ihren mentalen Belastungen zu heilen?

Die Psychotherapeuten Maggie Schauer und Frank Neuner haben eine Therapie entwickelt, die in kurzer Zeit Erfolg verspricht: Die Narrative Expositionstherapie (NET).

Frank Neuner 

Das Besondere an der NET ist, dass es den Menschen als Ganzen wahrnimmt: In der Behandlung erzählt der Patient seine Lebensgeschichte. Dabei soll er sich in besondere Situationen, schöne ebenso wie traumatisierende, hineinversetzen und sie nachempfinden. Dadurch lösen sich belastende Gedächtnisstrukturen auf.

Die Organisation ‚Victim’s Voice‘ setzt diesen Therapieansatz in Flüchtlings- und Exilländern um. Sie erfüllt dabei eine Doppelfunktion: Einerseits werden bessere wissenschaftliche Standards erarbeitet und andererseits wird den Flüchtlingen konkret geholfen.


detektor.fm-Redakteur Max Heeke stellt die „Narrative Expositionstherapie“ vor. Zu Beginn des Beitrags erzählt Maggie Schauer von der Flucht eines jungen Somali nach Deutschland.


Sie müssen da noch mal ran. Sie müssen sich noch einmal vorstellen, wie die Situation war. Sie arbeiten richtig die traumatischen Szenen durch, mit allen Details. – Maggie Schauer, Psychotherapeutin


Redaktion