Forschungsquartett | Virtuelles Wasser gegen Wasserkrisen

Die Bevölkerung wächst kontinuierlich, und damit braucht man auch mehr Wasser – ob als Trinkwasser, in der Landwirtschaft oder in der Industrie. Wasserkrisen stehen uns bevor, heisst es. Der Handel mit sog. „virtuellem Wasser“ könnte ein Ausweg sein. Ein realistischer Ansatz?

Prof. Dr. Erik Gawel 

Man braucht es zum Duschen, wenn man sich die Hände wäscht, aufs Klo geht oder zum Kochen: tagtäglich verbraucht der Deutsche durchschnittlich 130 Liter Wasser.

„Eine volle Badewanne für eine Tasse Kaffee“

Aber ein Großteil des Wassers wird gar nicht im privaten Bereich verbraucht. Es ist noch nicht einmal sichtbar. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche mehrere tausend Liter virtuelles Wasser – und das täglich. Es steckt in Lebensmitteln und in ihrer Vorgeschichte. Es ist das Wasser, was zum Beispiel benötigt wird, um sie anzubauen. Dabei ist das virtuelle Wasser eigentlich nur ein Konzept, das helfen soll, Wasser zu sparen und intelligente Handels- und Produktionswege zu erarbeiten.

Nehmen wir als Beispiel Israel, eine Region mit sehr wenig Wasser: Dort finden wir natürlich einen hohen Nettoimport an virtuellem Wasser, indem etwa Tomaten und andere Produkte eingeführt werden, die vor Ort nur unter erheblich höherem Wassereinatz hätten produziert werden können. Hier ergibt virtueller Wasserimport unter Wassereffizienzgesichtspunkten ganz offensichtlich Sinn. – Erik Gawel

Redakteurin Anke Werner hat am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig nachgefragt, ob man mit der Idee des virtuellen Wassers tatsächlich die Wasserknappheit bekämpfen kann.

+++Das Forschungsquartett in Kooperation mit der Helmholtz Gemeinschaft+++

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